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Die Ereignisse der Gesamtgeschichte, die in diese Chronik mit aufgenommen wurden, sind vom Autor der Seiten rein subjektiv ausgewählt und sollen ausschließlich dazu dienen, den geschichtlichen bzw. zeitlichen Kontext herzustellen. Die Reihenfolge der Ereignisse innerhalb eines Jahres stellt keine Wertung dar und ist rein zufällig.
369 -
369 |
Kaiser Valentinian I. baut das Kastell alta ripa mit zwei rechtsrheinischen Vorwerken und einer Holzbrücke über den Rhein. Altrip im "Codex Theodosianus" genannt |
370 |
Rede des Quintus Aurelius Symmachus über die Errichtung des Kastells alta ripa, gehalten vor Kaiser Valentinian in Trier |
375 | 17. November: Todestag des römischen Kaisers Valentinian I. |
380 |
Altriper Legionäre müssen das Christentum annehmen; Bronzelampe (in Form einer Taube) aus Altrip, ein frühchristliches Symbol |
390 |
alta ripa in der "Notitia Dignitatum" genannt |
nach 400 |
Die römischen Legionäre räumen das Kastell alta ripa |
406 / 407 |
Zerstörung des Kastells alta ripa durch Brand |
413 |
Burgunderreich um Worms: Die Burgunder Herren über Altrip |
435 |
Hunnen erstmals in der Gegend um Altrip |
436 / 437 |
Ende der Burgunderherrschaft in Altrip |
443 |
Burgunder verlassen die Gegend Die Alemannen werden die Herren über Altrip |
451 |
Hunnische Heerscharen überqueren auf dem Weg nach Westen zu Zehntausenden die Rheinfurt bei Altrip. |
496 |
Altrip in der Hand der Franken; Kastelltrümmer fränkisches Königsgut |
500 -
545 |
Medardus, Schutzpatron der späteren Klosterzelle Altrip, stirbt |
614 |
Hilderich Bischof von Speyer |
um 630 |
Gründung des Medardusklösterleins Altrip durch König Dagobert (überliefert, aber nicht gesichert) |
700 / 701 |
Befestigte Siedlung in Altrip: Klosterzelle oder fränkische Siedlung oder beides zusammen (durch Holzfund gesichert) |
732 |
Bonifatius Erzbischof von Mainz |
762 |
König Pippin III. schenkt die Cella Altrepio mit allen Zugehörungen dem Kloster Prüm in der Eifel |
768 |
Karl der Große wird fränkischer König |
800 | Karl der Große wird Kaiser |
831 |
Tausch einer Wiese zwischen Altrip und Rheingönheim gegen Besitzungen zu Oos (Kreis Prüm) |
840 |
Regino in Altrip als Sohn einer adligen fränkischen Familie geboren |
843 |
Prüm im Mittelreich, Altrip im Ostfrankenreich, dadurch Trennung von Mutterkloster und Klosterzelle |
868 |
Ludwig der Deutsche bestätigt Schenkungen Karls des Großen und Pippin III. an Prüm (Bauplatz für eine Kirche zu Neckarau, Zehnten zu Neckarau) |
870 |
Kloster Prüm und Zelle Altrip wieder im Ostfrankenreich vereint |
871 |
Ludwig der Deutsche bestätigt dem Prümer Abt Auspoldus die Schenkung des Neckarauer Ufers mit der Vennenfischerei durch Pippin III. bzw. Karl den Großen |
873 |
Die Neckarauer Kirche wird der Altriper einverleibt |
882 |
Karl der Dicke schenkt dem Kloster Prüm den Königshof Neckarau |
892 |
Regino aus Altrip zum Abt des Klosters Prüm gewählt |
893 |
Regino stellt den Prümer Urbar, das Goldene Buch der Prümer Besitztümer, fertig. Die Beschreibung umfasst 119 Fronhöfe mit 1530 Bauernhöfen |
895 |
Regino nimmt als Abt von Prüm an der Synode von Tribur teil |
899 |
Regino als Abt von Prüm abgesetzt |
902 |
Regino vollendet als Abt von St. Martin in Trier sein Werk über den Kirchengesang |
906 |
Regino vollendet sein Werk über das Kirchenrecht |
908 |
Regino vollendet seine Weltchronik |
915 |
Regino in Trier gestorben und auch dort beigesetzt |
1000 -
1106 |
Der Graf des Wormsgaues erhält den dritten Teil an Fischen bei der Vergabe des Befischungsrechtes im Rhein bei Altrip (23 Fischer erhalten Erbfischeramt und dürfen zwischen Altrip und Sueltheim fischen) Heinrich V. wird Kaiser |
1120 |
Herzog Friedrich II. von Schwaben trägt Prümsches Lehen mit dem Hof Hillensheim |
1152 |
Friedrich I. Barbarossa wird Kaiser |
1185 |
Himmeroder Mönche in Speyer |
vor 1190 |
Klosterzelle Altrip verwaist |
1194 |
Himmeroder Mönche gründen den Neuen Hof (Neuhofen) |
1195 |
Kaiser Heinrich VI. trägt Prümsches Lehen mit Hof Hillensheim Prüm tauscht Hillensheimer Güter gegen den Fronhof Mutterstadt |
1204 |
Rheingönheimer Kirche wird von Altriper Seelsorge abgetrennt und selbstständig |
1209 |
Prüm verkauft Zehnten von Hillensheim an Kloster Himmerod |
1222 |
Kommentierte Abschrift des Prümer Urbar von Abt Caesarius von Heisterbach |
1231 |
König Heinrich VII. übergibt dem Kloster Himmerod die Kirche zu Altrip mit dem Patronatsrecht und den dazugehörigen Gütern |
1250 -
1255 |
Der deutsche König Wilhelm von Holland bestätigt die Schenkung der Kirche zu Altrip mit dem Patronatsrecht und den dazugehörigen Gütern an das Kloster Himmerod |
1256 |
Bestätigung der gleichen Schenkung durch Bischof und Reichskanzler Heinrich II. von Speyer |
1258 |
Magister Heinrich von Neucastel, Chorherr zu St. German in Speyer, schätzt die Pfarrpfründe von Altrip und Rheingönheim auf 40 Malter Roggen, 20 Hallenser Schillinge und den kleinen Zehnt. |
1259 - 1263 |
Streit des Johannes von Frankenstein mit den Himmerodschen Mönchen von Neuhofen (u.a. Glöcknerdienst und Novalzehnt der Pfarrkirche Altrip) |
1262 |
Pfalzgraf Ludwig II. überlässt dem Kloster Himmerod das "passagium" (Fähre) zu Altrip |
1272 |
Priester Lampert aus Himmerod als Pfarrverwalter von Altrip und Rheingönheim eingeführt |
1290 |
Rudolf von Habsburg fordert Himmerod auf, sich mit Siegfried von Karlebach wegen der Kirche in Altrip zu vergleichen |
1296 |
Himmerod verkauft den Neuen Hof an mehrere Herren; Altriper Patronats- und Zehntrechte bleiben noch in Himmeroder Besitz Pfalzgraf Rudolf I. befreit Himmerod von den Abgaben anlässlich der Kirchweihe |
1357 |
Ruprecht I. verleiht Altriper Salmgründe an Mannheimer und Speyerer Fischer |
1358 |
Kurfürst Ruprecht I. befreit Himmerod nochmals von Abgaben, die es Altrip schuldig ist |
1366 |
Kurfürst Ruprecht I. verleiht Heinrich Orsicher und Heinz Müller Schultheißenamt und Fährrecht zu Altrip |
1388 |
Ruprecht II. setzt bei Altrip über den Rhein und verwehrt den Straßburgern den Durchmarsch nach Frankenthal |
1462 |
Zur "Schlacht bei Seckenheim" setzt Kurfürst Friedrich bei Altrip 300 Reiter und 200 Mann über die Fähre |
1489 |
Streit zwischen Pfarrer Matthias Wall und Himmerod um die Altriper "Pfarrcompetenz" |
1500 -
1502 |
Himmerod verpachtet Altriper Güter an das Domkapitel Speyer |
1504 |
Altrip in der ersten Zusammenstellung der Orte des kurpfälzischen Oberamtes Neustadt genannt Altriper Peterskreuz zu Bensheim verliehen; ebenso 1517 und 1524 |
1518 |
Himmerod verkauft die Patronats- und Zehntrechte von Altrip, Neuhofen und Rheingönheim an das Domkapitel zu Speyer Angeblich soll in Straßburg die Chronik Reginos als gedruckte Ausgabe erschienen sein |
1521 |
Reginos Weltchronik erstmals in Mainz gedruckt |
1549 |
Wachenheim weigert sich Zwangsabgaben fürs Peterkreuz zu entrichten |
1550 |
Altrip in Sebastian Münsters "Kosmographie oder Beschreibung aller Länder" genannt |
1558 |
Reformierte Pfarrei in Altrip |
1574 |
Pfalzgraf Johann Kasimir erwirbt die "altripischen Güter" von Prüm für die Kurpfalz |
1581 |
Reginos Grab in St. Maximin zu Trier gefunden |
1584 |
Rheindurchbruch; Seckenheimer Ried linksrheinisch |
1585 |
Altrip hat 30 Haushaltungen mit ungefähr 130 Einwohnern |
1588 |
Altrip ist kurpfälzische Zollstätte; Altriper Gefälle gehen an die Kellerei Rehhütte |
1600 -
1602 |
Rechtsspruch und Weistum des Dorfes Altrip (bis heute verschollen) |
1617 |
Nach dem Schatz- und Steuerbuch zählt Altrip 52 Familien mit 215 Einwohnern |
1618 |
Beginn des Dreißigjährigen Krieges |
1622 |
Spanier und Kroaten in Altrip Reformierter Pfarrer Heinrich Fabricius abgesetzt |
1623 |
Servatius Otler schließt Reginos Weltchronik ab Altrip in "Kurtzer Bericht von Deme genannten Kleinen Frankreich ..." genannt |
1628 |
Pfarrer Fabricius aus Altrip ausgewiesen Erstmals schrieb ein Prümer Mönch den Geburtsort von Regino Altrip zu |
1640 |
13 Altriper Pächter im Seckenheimer Ried |
1648 |
Ende des Dreißigjährigen Krieges |
1660 |
Haus Römerstraße 1 (heute ältestes Altriper Gebäude) errichtet Abschrift des Altriper Weistums (befindet sich im Landesarchiv Speyer) |
1685 |
Grenzsteinsetzung im Seckenheimer Ried |
1700 -
1713 |
Die Altriper verwehren den anrückenden Franzosen den Zugang nach Altrip, indem sie die Brücken und Stege über die Wasserläufe abbrechen |
1720 |
Verleihung des Schildrechtes an die "Wirtschaft zum Karpfen" |
1721 |
Altrip hat 250 Einwohner |
1736 |
Peter Schweickert aus Altrip bewirbt sich um die Goldwäscherei am Rhein |
1745 |
Die kurpfälzische Hofkammer in Heidelberg lässt durch den Renovator Neuner die gesamte Altriper Gemarkung vermessen |
1750 |
Mauerreste des ehemaligen rechtsrheinischen römischen Brückenkopfes bei Niedrigwasser im Rhein sichtbar |
1751 |
Beginn der Arbeiten am Bau der evangelischen Kirche. Architekt ist Johann Georg Hotter aus Speyer |
1754 |
Die Arbeiten am Bau der evang. Kirche werden abgeschlossen. |
1756 |
"Historische Nachricht Von Einem Römischen Castell welches Bey Altrip mitten im Rhein im Jahr Christi 1750 gesehen worden" von M. G. Litzel |
1763 |
Fahrwiesen sind von Pfälzischen in gemeindliches Eigentum übergegangen |
1768 |
Es werden 283 Einwohner gezählt |
1770 |
Kurfürst Karl Theodor überträgt das Fährrecht über den Rhein an die Gemeinde Altrip |
1779 |
52 Grenzsteine um das Seckenheimer Ried gesetzt (einige Steine tragen auch das Jahr 1776) |
1784 |
Verheerendes Winterhochwasser, das so schnell kam, dass der "Schük" (Feldhüter) auf dem Seckenheimer Ried drei Tage vom Wasser eingeschlossen war und erst durch das sich gebildete Eis wieder sein Gefängnis verlassen konnte. Der ganze Ort stand unter Wasser und Eis und konnte deshalb vorübergehend nicht mehr bewohnt werden. |
1785 |
Altrip gründet mit anderen Gemeinden eine Brandkasse Altrip hat 251 Einwohner |
1789 |
Französische Revolution |
1790 | Die Gemeinde Altrip fasst einen ''Localpolizeibeschluss'', wonach jeder Eigentümer eines Hundes verpflichtet wird, mit seinem Tier halbjährlich zu einer Visitation zu erscheinen, wobei zwölf Kreuzer zu zahlen waren. |
1792 |
Französische Revolutionssoldaten erstmals in Altrip |
1796 |
Letzte Rheinruge (Fischergericht) Verkehrssperre über den Rhein bei Altrip verhängt |
1797 |
Altrip wird mit der linksrheinischen Kurpfalz Teil von Frankreich |
1798 |
Fischerzunft aufgelöst Altrip verdoppelt sich (Seckenheimer Ried wird zu Altrip geschlagen) |
1800 -
1801 |
Einwohnerzahl: 231 Altrip in der Französischen Republik |
1802 |
Altrip zählt 235 Einwohner |
1806 |
Einwohnerzahl: 260 |
1814 |
Fünf Altriper wurden von den Franzosen in den Dienst von Napoleons Armee gepresst |
1815 |
Altrip zählt 326 Einwohner |
1816 |
Altrip gehört zum "Bayerischen Rheinkreis" Michael Hook wird Bürgermeister |
1817 |
Die Gemeinde Altrip, zum Bezirksamt Speyer, Kanton Mutterstadt, gehörend, erhält das Recht zur Selbstverwaltung |
1819 |
Hochwasser mit folgender Teuerung und Hungersnot |
1822 |
Die kleine Gemeinde der Katholiken in Altrip wird Filiale der Pfarrei Waldsee |
1824 |
Abraham Knauber wird Bürgermeister Das Hochwasser war noch 0,65 Meter höher als 1784. Das Vieh wurde zunächst in die höhergelegene Kirche getrieben und später "über den Rhein" (Relaishaus) in Sicherheit gebracht. |
1825 |
Einwohnerzahl: 453 Erstes Dampfschiff passiert Altrip |
1828 |
Alrip hat 459 Einwohner |
1830 |
Einwohner: 462 Graf Waldner von Freundstein erwirbt den "Südlichen Riedhof" |
1831 |
Philipp Hörth wird Bürgermeister |
1832 |
Südwestdeutsche Demokraten feiern unter der schwarz-rot-goldenen Fahne das Hambacher Fest für "Einheit und Freiheit in Deutschland" |
1834 |
Philipp Friedrich Hook wird Bürgermeister Dammverstärkung von der Schleuse Waldsee bis Horren, Altrip |
1835 |
Erste wissenschaftliche Grabungen nach dem römischen alta ripa |
1836 |
Altrip hat 533 Einwohner " Pegel Altrip" eingerichtet |
1838 |
Jacob Hornig wird Bürgermeister |
1839 |
Fund eines Riesenrindschädels (Bos Taurus primigenius) im Rhein bei Altrip |
1841 |
Rhein bei Altrip zweimal zugefroren |
1842 / 1843 |
Weitere Grabungen nach dem römischen alta ripa |
1845 |
Geburtsjahr des Heimatforschers Hermann Provo |
1846 |
Philipp Hook wird Bürgermeister |
1847 |
Nachweis der ersten Genehmigung einer Ziegelei Baumann |
1848 |
Das erste direkt gewählte Parlament der Deutschen, die Nationalversammlung, wird in der Frankfurter Paulskirche eröffnet |
1849 |
Altrip hat 691 Einwohner |
1850 -
1851 |
Industrieller Aufschwung in Deutschland |
1854 |
Unwetter mit starkem Gewitter, Hagel und Sturm vernichtet in wenigen Minuten einen Großteil der Ernte (1. August) |
1855 |
1. Volkszählung: Altrip hat 770 Einwohner |
1857 |
Der alte Friedhof hinter der protestantischen Kirche wird geschlossen Michael Baumann, späterer Mitbegründer der Ziegelei "Gebr. Baumann" und Bürgermeister, geboren |
1859 |
Jacob Hornig IV. wird Bürgermeister |
1860 |
Bau des Schul- und Gemeindehauses (Ludwigsstraße 2) Gründung eines Fischereibetriebes, der später vom letzten Berufsfischer zwischen Ludwigshafen und Speyer |
1863 |
Es werden 790 Einwohner gezählt |
1864 |
Altrip hat 846 Einwohner |
1865 |
Erster Spatenstich zum Altriper Rhein-Durchstich Mathäus Hook wird Bürgermeister In Mannheim wird die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) gegründet |
1866 |
Deutscher Krieg, Ende des Deutschen Bundes |
1867 |
858 Einwohner in Altrip Pflichtfeuerwehr in Altrip Männergesangverein Altrip (MGV) gegründet Otto von Bismarck wird Kanzler des Norddeutschen Bundes |
1868 |
Johann Philipp Hook wird Bürgermeister |
1870 |
Die Rheintal-Eisenbahn Mannheim-Karlsruhe wird eingeweiht, Altrip erhält einen rechtsrheinischen Eisenbahn-Haltepunkt |
1870 / 1871 |
Deutsch-Französischer Krieg |
1871 |
Altrip hat 919 Einwohner Wilhelm I. wird zum deutschen Kaiser gekrönt Bismarck wird Reichskanzler |
1874 |
Schifffahrt benützt die neue Fahrrinne nach dem Altriper Durchstich Sänger-Einheit gegründet |
1875 -
1875 |
Altrip steht mit 997 Einwohnern kurz vor der 1000er Grenze |
1877 |
Altriper Feuerwehr (mutmaßlich) gegründet |
1878 | Schlimme Maikäferplage mit rund zwanzig Käfern je Quadratmeter. Der Altriper Gemeinderat beschließt, dagegen vorzugehen. „Maikäfersammler“ erhalten je abgelieferte Dose 15 Pfennig. Geldmittel für 1000 Sammler wurden ausgewiesen. |
1879 |
Gasthaus "Zum Himmelreich" eröffnet |
1880 |
Einwohnerzahl: 1120 |
1883 |
Im Januar große Rheinüberschwemmung. Die Neckarauer haben die Altriper in Verdacht, dass diese die rechtsrheinischen Dämme durchstechen könnten, um so Unheil durch Druckminderung von Altrip fernzuhalten. Zum 400. Geburtstag von Martin Luther wird unter Glockengeläut vor dem Haupteingang der Altriper Dorfkirche ein so genannter Lutherbaum gesetzt. |
1884 |
Grabungen nach dem Kastell alta ripa durch Prof. R. Harster (bis 1887) Der "Südliche Riedhof" wird abgerissen |
1885 |
1213 Einwohner in Altrip Bau der Ludwigschule Michael und Ignaz Baumann gründen die Fa. Gebr. Baumann, Dampfziegelei in Altrip |
1886 |
Valentin Hauk Backsteinmacher auf der Insel Grinn bei Altrip Die selbstständige Gemeinde Altrip wird dem Bezirksamt Ludwigshafen zugeordnet |
1887 |
Adam Jacob II., der spätere Bürgermeister und Ehrenbürger, geboren Am 21. August erhält Altrip eine Postexpedition |
1888 |
Wilhelm II. wird Kaiser |
1890 |
1257 Einwohner Otto von Bismarck wird gestürzt "Die Chronik des Regino von Prüm" wird von Dümmler neu aufgelegt |
1891 |
Die protestantische Kirche brennt bis auf die Mauern nieder. Nur der Turm (20 m hoch) aus dem 13. Jahrhundert bleibt unversehrt (27.11.). Im Februar ist der Rhein einige Tage zugefroren Umbau des Pegels (neuer Standort nach Rheindurchstich) Bau der "Schachtel" am Rhein Bereits ein Jahr nachdem die „Internationale Arbeiterbewegung” den 1. Mai als weltweiten Kampftag proklamiert hatte, findet in Altrip eine Kundgebung stattfand. Gefeiert wird allerdings erst am Sonntag, 3. Mai, im Lokal „Zum Rheinthal”. Ehrenbürger Wilhelm Michael Schneider geboren Reste aus römischer Zeit werden im Rhein gesprengt |
1892 / 1893 |
Der Rhein bei Altrip ist zugefroren |
1894 |
Einweihung der wiederaufgebauten protestantischen Kirche Inbetriebnahme der "alten Nee" (Gierfähre) Der „Neue Pfälzer Kurier“ berichtet am 19. November 1894 über Altrip: „Nachts wurde ins Rathaus eingebrochen, wobei es die Täter auf den Schrank mit den Stimmzetteln für die Gemeinderatswahlen abgesehen hatten. Der Schrank wurde aufgebrochen und Änderungen an den Stimmzetteln vorgenommen. Bei dieser Aktion versetzte der Backsteinbrenner Ludwig Jacob dem Ackerer Michael Hornig einen lebensgefährlichen Stich“. |
1895 |
Jacob Hört II. wird Bürgermeister Der Rhein ist bei Altrip fest zugefroren Genehmigung zum Betrieb einer Gierfähre wird erteilt Der Altriper Wahlverein, hervorgegangen aus dem Arbeiter-Fortbildungsverein und Vorläufer der heutigen SPD, wurde gegründet Altrip zählt 1292 Einwohner |
1896 |
Spar- und Darlehenskasse (heute VR-Bank) gegründet Erste Fährordnung für die Gierfähre |
1898 |
Die restlichen Grundstücke des "Südlichen Riedhof" werden an die Firma Baumann verkauft Dampfziegelei des Freiherrn Otto von Dungern eröffnet. Auf einem Schmalspurgleis vom „Nördlichen Riedhof“ (heutiges Gewerbegebiet) bis zum Ritzerbaum am Rhein verläufteine Pferdebahn. |
1900 -
1900 |
Altrip hat 1649 Einwohner Gründung des ersten "Scat Clubs" in Altrip. Der heutige „S.C. Gut Blatt Altrip“, ist mit diesem Verein allerdings nicht identisch. Mai: Eine aus sechs Booten bestehende Torpedo-Flottille der Deutschen Kriegsmarine befährt den Rhein und wird in Altrip gleich zwei Mal, nämlich an der Rheinfähre und am Pegel, mit Böllerschüssen und Flaggenschmuck begrüßt. Die Boote, die am Heck einen Tiefgang von über zwei Metern hatten, mussten hart am badischen Ufer fahren, da ihnen sonst die Sandbänke auf der Altriper Rheinseite zu gefährlich geworden wären. Die Torpedoboote fuhren bei Altrip nur mit fünf, statt der möglichen 20 Seemeilen, vorbei. Die Dampfziegelei des Freiherrn von Dungern in Altrip nimmt auf der Riedbahn den Lokomotivbetrieb auf. Der Radfahrerverein „Wanderlust“ in Altrip nimmt keine weiblichen Mitglieder auf. Als Begründung wird angeführt: „Radfahren ist für Frauen und Jungfrauen zu gefährlich, gesundheitsschädlich und führt zur Unfruchtbarkeit.“ |
1901 |
Einweihung des Kriegerdenkmales zur Erinnerung an die Teilnehmer des Krieges 1870/1871 Der protestantische Pfarrer Max Buchholz liegt mit dem Großteil seiner Gemeinde in Fehde. Die Dorfjugend nutzt diese Situation weidlich aus und stiehlt ihm gar sämtliche Hühner unter Zurücklassung eines großen Schildes mit der Aufschrift: „Gott ist überall, nur nicht im Hühnerstall!“ Die einzigen katholischen Volksschulkinder in Altrip, die im „Weißen Häusel“ auf Rheingönheimer Gemarkung wohnen, werden per Gemeinderatsbeschluss nach Rheingönheim „ausgewiesen“ |
1902 |
Der Arbeiter-Sängerbund wird als Gegengewicht zu den bürgerlichen Gesangsvereinen gegründet (01.06.) |
1903 |
Unter Bürgermeister Jakob Hook wird das Rathaus in der Ludwigstraße 2 errichtet Der Ring- und Stemmclub wird gegründet Dr. Horn erster praktischer Arzt in Altrip |
1904 |
Bau der Maxschule Adam Hört II. wird Bürgermeister Der Verschönerungsverein Altrip (VVA) wird gegründet |
1905 |
Der evang. Kirchenchor wird gegründet |
1906 |
Altrip zählt 2000 Einwohner Turnverein Altrip, der 1920 in Turn- und Sportverein umbenannt wird, gegründet |
1907 |
Heimatforscher Hermann Provo beginnt seine heimatkundlichen Studien über Altrip |
1908 |
"Altrip" offizielle Schreibweise (vorher "Altripp") Der protestantische Kindergarten in der Ludwigsschule wird eingeweiht Das Zeitalter der so genannten „Großschiffer” beginnt und immer mehr Rheinschiffer entdecken Altrip als Schiffergemeinde - der niedrigen Steuersätze wegen... Es sind bei rund 1700 Einwohner knapp 30 „Großschiffer” gemeldet. |
1909 |
Im Februar brechen zwei elfjährige Altriper Jungen ins Eis des Altrheins nahe der früheren Wirtschaft „Zum Karpfen” ein. Wiederbelebungsversuche des erste Dorfarztes Theodor Horn sind vergebens. Michael Baumann wird Bürgermeister Neues Fährschiff Die rund ein Kilometer lange Fährstraße, die dicht am Rhein verläuft, wird eingeweiht. |
1910 -
1910 |
Altrip hat 2313 Einwohner Lang anhaltendes Hochwasser Grabungen nach dem Kastell alta ripa Hermann Provo veröffentlicht "Altrip - eine kulturhistorische Studie" (Selbstverlag) Der „Evangelische Verein für Kranken- und Kinderpflege, Altrip“ wird gegründet. Der Wochenbeitrag beträgt zehn Pfennig. |
1911 |
Der Friedhof in der Speyerer Straße wird eingeweiht Gründung des Arbeiter-Radfahrerbundes Solidarität (mittlerweile eingegangen) Die Gemeinde Altrip legtin einer „Instruktion“ fest, dass die „Leidtragenden, welche die Leiche begleiten, unmittelbar hinter dem Leichenwagen zu gehen haben. Und hinter diesem die übrigen Leidtragenden, zuerst die Männer und dann Frauen, je vierreihig. Vor denselben geht der Geistliche sowie der Lehrer mit der Schuljugend“ Erstmals in der Altriper Geschichte versuchen 40 Beschwerdeführer mit anwaltschaftlicher Hilfe gegen eine Entscheidung der Gemeinde vorzugehen. Die Bewohner der Luitpold- und Wilhelmstraße sowie der Schlossgasse wollen nicht einsehen, dass sie für die 1909 angelegte Brunnenanlage ein „Wassergeld“ zahlen sollen, da traditionsgemäß in Altrip die Brunnenkosten von der Gemeinde getragen werden. „Im Namen des Königs von Bayern“ wird jedoch die Beschwerde vom Königlichen Verwaltungsgerichtshof in München verworfen. Beschluss des Turnvereins, eine Fußballabteilung zu gründen (01.01.) 13 Männer schließen sich zum „Roten Kreuz Altrip” zusammen (09.07.) Einweihung des Regino-Denkmales vor der protestantischen Kirche (19.11) Erdbeben verzeichnet (16.11.) |
1912 |
Bei den Landtagswahlen für Bayern erringt der Linksblock 98,4 % der Stimmen, das Zentrum erhält 1,6 % in Altrip Fähre kann nach (Holz)Brückenbau auch bei Niedrigwasser verkehren Wo heute die Altriper Rennbahn ist, will sich das große Bauunternehmen Philipp Holzmann & Cie. ansiedeln, das zuvor an der Honsell‘schen Rheinregulierung bei Altrip beteiligt war. Möglich wird dies, weil der Schiffer und Gastwirt des „Schwanen“, Michael Jacob V., aus dem Pachtvertrag mit der Gemeinde über die „40 Morgen“ aussteigt. Der Bürgermeister und Dampfziegeleibesitzer Michael Baumann spricht sich jedoch gegen die Ansiedlung von Holzmann aus, somit kommt das Projekt nicht zum Tragen. Die erste Buchhandlung in Altrip eröffnet. |
1913 |
Elektrisches Licht in Altrip Der protestantische Kindergarten zieht in sein eigenes Haus in die Luisenstraße 2 (mit Diakonissen-Krankenstation) |
1914 |
Bäckermeister Christoph Engelhorn schließt sein Lokal „Zur Altriper Weinstube”, weil ihm eine Erweiterung der Konzession auf Bierausschank verweigert wird. Die Maxschule wird um zwei weitere Schulsäle aufgestockt Ignatz Baumann wird Bürgermeister Beginn des 1. Weltkrieges |
1916 |
Gemeindesparkasse gegründet |
1917 |
Fährunfall nach Zusammenstoß mit einem Bugsierboot, wobei der Fährmann tödlich verletzt wird Erstmals wird der Kastellgrundriss richtig gedeutet Michael Marx, der spätere Bürgermeister, wird geboren Pfarrer Julius Lenz aus Asselheim besetzt die vakante Stelle des prot. Ortsgeistlichen (März) |
1918 |
Fußgänger zahlten auf der Gierfähre 5 Pfennig für die Überfahrt; ein Stück Großvieh 20 Pfennig und ein Automobil den 10fachen Fußgängerbetrag. Eine Brandbombe fällt auf die Ziegelei Marx, ohne jedoch Schaden anzurichten. Ende des 1. Weltkrieges 85 Altriper kehren nicht aus dem Krieg zurück Kaiser Wilhelm II. dankt ab Die Franzosen quartierten sich in der Ludwigschule ein. Die Fähre durfte nur mit einem speziellen Passagierschein benutzt werden. Zwischen Altrip und Neckarau gab es eine Zeitverschiebung von einer Stunde. Das während des Ersten Weltkriegs eingerichtete „Lebensmittelamt” verteilt pro Kopf 85 Gramm Limburger Käse an die Bevölkerung. Hermann Provo, der Verfasser einer kulturhistorischen Studie über Altrip stirbt (27.1.1918) Die Gebrüder Baumann richten für die Kriegswohlfahrtspflege eine Stiftung ein; die Gemeinde folgt diesem Beispiel Bürgermeister Ignatz Baumann verpflichtet eine sechsköpfige Bürgerwehr, die im Bedarfsfalle die Aufrechterhaltung der Ordnung gewährleisten sollt. (23.11.) 18. Dezember: Ein französisches Wachkommando wird zur Schiffskontrolle sowie zur Überwachung des Fährbetriebes in Altrip stationiert und in Baracken an der Altriper Rheinfähre einquartiert. |
1919 |
Bei der Volkszählung (8.10.) werden 2.454 Einwohner registriert. Die Ortsgruppe des Reichsbundes für Kriegsversehrte und Hinterbliebene wird gegründet. An Weihnachten bringen schwere Regenfälle Hochwasser. Die Chaussee nach Rheingönheim ist auf 1,5 Kilometer Länge überflutet. Nur über den schmalen Grat des Rheinhauptdammes gelangen Lebensmittel, Post und Brennmaterial in den Ort. Am 29. Dezember wird ein Pegelstand von 8,34 Meter gemessen. Friedrich Ebert wird zum ersten Reichspräsidenten der ersten deutschen Republik ("Weimarer Republik") gewählt |
1920 -
1920 |
Adam Schneider IV. wird Bürgermeister Die Restriktionen der franz. Besatzung an der Fähre werden aufgehoben. Die Franzosen geben die besetzte Ludwigschule frei und ziehen in die Fährbaracke. |
1921 |
Touristenverein "Die Naturfreunde" gegründet Glockenweihe (Ersatz für die im 1. Weltkrieg ausgebauten Glocken) |
1921 |
Baubeginn für die am Ortseingang von Altrip errichtete Residenz einer der bedeutendsten Ziegeleibetriebe der Pfalz, die sogenannte „Villa Baumann“. |
1923 |
Es gibt große Unruhe im Ort, da die Separatisten ihr Unwesen treiben. Am 2./3.12.1923 werden gar 8 Altriper nach Speyer verschleppt und misshandelt. Höhepunkt der Inflation in Deutschland (1 US$ = 4,2 Billionen Mark) Der Athletenclub, der aus dem Ring- und Stemmclub hervorgeht, wird gegründet. |
1924 |
Die "Quäkerspeisung" wird in der Schule eingeführt (25.7.) Der Gemeinderatbeschließt den Kauf von zwei Revolvern für die Hilfsfeldhüter sowie einer Stoppuhr für die Ortspolizei, um gegen „rasende Motorrad- und Autofahrer“ innerhalb des Orts vorgehen zu können. Gemeldet waren damals noch nicht einmal zehn Fahrzeughalter. Erstmals wird eine Mütter-und Säuglingsberatung eingeführt. Dieser Dienst wird vierzehntäglich für zwei Stunden in der Maxschule angeboten und erfreut sich einer starken Inanspruchnahme. Altrip festigtseinen Ruf als „Schiffergemeinde“ mit rund 200 polizeilich gemeldeten Rheinschiffern. |
1925 |
Altrip hat 2641 Einwohner Erster katholischer Gottesdienst in Altrip im Haus von Georg Nordhofen. Anlage im Waldpark geschaffen Adam Jacob wird Bürgermeister Der „Evangelische Verein für Kranken- und Kinderpflege, Altrip“ ist mit 404 Mitgliedern bei rund 2700 Einwohnern der weitaus größte Verein im Ort. Paul von Hindenburg wird Reichspräsident |
1926 |
25. Januar: Das französische Wachkommando, das zur Schiffskontrolle sowie zur Überwachung des Fährbetriebes in Altrip stationiert und in Baracken an der Altriper Rheinfähre einquartiert ist, zieht nach Ludwigshafen ab. Im Keller der Maxschule wird ein Schul-Brausebad eingeweiht, das auch der erwachsenen Bevölkerung des Dorfes zur Verfügung steht. 11. April: Wegen der zunehmenden „Verelendung der Arbeiterschaft“ wird in Altrip ein Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt gegründet, dem Philipp Jakob Schneider vorsteht. Die „Weinstube Schneider” öffnet Bei einer Wahlbeteiligung von nahezu 65 Prozent beim „Volksentscheid über das Gesetz über Enteignung der Fürstenvermögen“ stimmen 97 Prozent für eine Enteignung (20. Juni). Orchesterverein (unter Kapellmeister Weber) gegründet (mittlerweile aufgelöst) Hebamme Anna Altendorfer weiht in Neckarau ein Entbindungsheim ein, in dem viele Altriper in der Folgezeit zur Welt kommen Der Rheingönheimer Lokalanzeiger erscheint als Tageszeitung und berichtet auch über Altrip Gründung des Schachclubs Altriper Wappen genehmigt Erster Spatenstich zum Bau des Wasserturmes und des Pumpwerkes |
1926 / 1927 |
Grabungen nach dem Kastell alta ripa durch Bersu, Sprater, Ignatz und Robert Baumann |
1927 |
Einweihung des Wasserturms mit Inbetriebnahme des Wasserwerkes und der Wasserleitung. An der Stirnseite des Wasserturms wird des Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges geweiht. Nach einem Festzug und der Denkmalsweihe gibt es im Waldpark ein Volksfest und abends eine feierliche Beleuchtung des Ehrenmals. Das Sängerquartett wird gegründet (mittlerweile aufgelöst) Das Weinhaus Schneider an der Ecke Luisen-/Rheingönheimer Straße wird eröffnet. Auch die „Spar- und Darlehnskasse Altrip“ findet Platz bei der Weinstube. Gründung des Reisetaubenvereins "Ohne Furcht" Wiedergründung des Roten Kreuzes als Freiwillige Sanitätskolonne. Gleich 25 Männer tragen sich in der Wirtschaft „Zur Krone“ in die Liste der Gründungsmitglieder der „Freiwilligen Sanitätskolonne Altrip vom Roten Kreuz“ ein. Als Kolonnenführer wird der ehemalige Militärarzt Robert Baumann und als Kolonnenarzt Sanitätsrat Theodor Horn sen. gewonnen, während die Kassengeschäfte in Händen des Dentisten Max Baumgärtner liegen. Alle „medizinisch vorgebildeten“ Altriper, dazu zählt auch der Gründer des ersten Altriper Rot-Kreuz-Vereins von 1911, Sanitäter und Drogist Philipp Johann Hauck, arbeiteten mit und richteten fünf Unfallmeldestellen ein. Die neue Verbindungsstraße zwischen der Römer- und der Maxstraße wird auf Vorschlag des „Historischen Vereins Altrip“ zu Ehren des römischen Kaisers und Gründers der Gemeinde auf „Valentinianstraße“ getauft. Brückenwaagehäuschen am Ludwigsplatz eingeweiht, erster Pächter: Ludwig Engelhorn (1. Sept.) Gründung des Evangelischen Frauenbund Altrip Der Gemeinderat erwägt den Einbau von zwei Wohnungen im oberen Teil des Wasserturms, der Plan wird aber schnell verworfen. Eine Interessengemeinschaft um den einflussreichen Bäckermeister Christoph Engelhorn betreibt die Anstellung eines Gänsehirten und fordert von der Gemeinde auch in Altrheinnähe einen Weideplatz. Da die Gemeinde die Kosten auf die Gänsehalter umlegen will, kommt es letztlich nicht zur Anstellung eines Gänsehirten. Der Gemeinderat Altrip beschließt die Einführung der „Gemeindlichen Biersteuer“. Durch diese neue Steuer kann die Umlage zur Grund-, Haus-, Gewerbe- und „Hausiersteuer“ gesenkt werden. Dentist Otto Dewald lässt sich als erster Zahnarzt nieder. 1. Ausgabe des Altriper Lokalanzeigers, einer Tageszeitung Jakob Engelberger richtet eine Buslinie nach Rheingönheim ein Der Gemeinderat beschließt die Einführung der Biersteuer Eine "Feuerprämie" für Holzschuhmacher wird vom Gemeinderat eingeführt Wegen der „Verwahrlosung der weiblichen Jugend von Altrip“ spannt die Gemeinde das Pfarramt den Gemeindewaisenrat, die Lehrerschaft und die Polizei ein. Die Hauptschuld an diesem Zustand wird bei den Eltern und der großen Wohnungsnot gesucht. Von einer geplanten Schließung des Waldparks bei Dunkelheit wird abgesehen und die „Angelegenheit“ an die Ortsschulpflegschaft herangetragen (25.02.). Karl Weber richtet die erste Tankstelle in Altrip ein, eine Shell-Benzinpumpanlage der Rhenania-Ossag, Düsseldorf (12.11.) Die Gemeinde Altrip erhältaus dem 30-Millionen-Fonds für die von den Franzosen besetzten Gebiete einen Zuschuss von 8000 Mark. Der Gemeinderat beschließt, diesen Betrag als außerordentliche Schuldentilgung zur Minderung der Lasten aus dem Bau von Wasserturm, Wasserwerk und Wasserleitung einzusetzen. Prümer Gymnasium wird auf "Regino" getauft |
1928 |
Da die Zahl der Altriper Erwerbslosen einen neuen Rekord erreicht, übernimmt das Arbeitsamt Ludwigshafen die bisher mit einem Gemeindebeschäftigten besetzte „Stempelbude“. Gründung des Gewerbevereins Erster Bischofsbesuch in Altrip (Kath. Bischof Ludwig Sebastian) Philipp Hofacker eröffnet die zweite Tankstelle der Gemeinde mit Kraftstoff der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft, muss allerdings bei Kriegsbeginn die Marke wechseln (06.03.). Der in den USA gebürtige Otto Schweikert eröffnet die „Pfalz-Lichtspiele“ und bietet zu den Stummfilmen Orchesterbegleitung. Das Lichtspielhaus wird in der seitherigen Trainingshalle für den Turnverein sowie den Sportverein Altrip eingerichtet. Damit hat das Lokal „Pfälzer Hof“ mit seiner Hauptkonkurrenz, dem „Schwanen“, gleichgezogen, wo schon zwei Jahre zuvor das erste Altriper Kino eröffnet wurde. Auch die „Schwanen-Lichtspiele“ haben ihr eigenes Orchester, und so versuchen fortan die Kapellen Weber und Hört, insbesondere an Feiertagen, die Altriper in „ihr“ Kino zu locken. Mit dem Kauf der seit Beginn des Ersten Weltkriegs stillgelegten Ziegelei des Freiherrn Otto Wilhelm von Dungern legt die Gemeinde den Grundstein für das Gewerbegebiet. |
1929 |
Rhein bei Altrip zugefroren Der Turn- und Sportverein weiht seine Turnhalle ein. Der Kamin und die Ziegelei "von Dungern", später Gimbel (Riedsiedlung) werden abgerissen. Jakob Weber I. soll anläßlich seines 93. Geburtstages (8.11.) der 1. Ehrenbürger Altrips werden sollen, lehnt dies jedoch ab. Der Linienbusverkehr nach Rheingönheim wird eingestellt. Die Altriper Kerwe findet erstmals am ersten Wochenende im September statt. Dafür denken sich die Altriper etwas besonderes aus: Der neue Wasserturm wird bengalisch beleuchtet. Tragischerweise gerrät der Dachstuhl in Brand. Nur mit Hilfe der Ludwigshafener Feuerwehr gelingt es, den Brand zu löschen. 8. Dez.: Der 41-jährige Backsteinfabrikant Carl Baumann wird mit fast 62 Prozent der abgegebenen Stimmen der erste direkt gewählte Bürgermeister der Rheingemeinde. Bei einer Rekordwahlbeteiligung von 96 Prozent überflügelt er den amtierenden Bürgermeister Adam Jacob III. um das Dreifache. Der dritte Bewerber, der Sozialdemokrat Michael Kirsch, erhält in der „roten Hochburg Altrip“ knapp 15 Prozent der Stimmen. Beginn der Weltwirtschaftskrise |
1930 -
1930 |
Carl Baumann wird Bürgermeister Feiern und Freudenfeuer am Rhein anlässlich der "Befreiung des Rheinlandes". Als am 30. Juni der letzte französische Soldat die Pfalz verlässt läuten um Mitternacht die Glocken aller Kirchen, und das Geläute des Speyerer Doms wird im Rundfunk übertragen.... Altrip hat die zweithöchste Arbeitslosenquote in Bayern, auch weil durch die Depression der Bauwirtschaft die örtlichen Ziegeleien kaum ausgelastet waren. Die Pferdepost nach Altrip wird am 7. April eingestellt, die Reichspost eröffnet die erste Postlinie nach Altrip mittels Omnibusbetrieb Die erste Gewerbeschau des Gewerbevereins mit 30 Ausstellern sorgt an Ostern für Furore. Die chronische Unterernährung der Schüler veranlasst die Gemeinde Altrip für die Dauer von zehn Wochen eine allgemeine Schulspeisung einzuführen. Wegen des ungezügelten Zustroms von Tausenden von Badelustigen zum Altriper Rheinstrandbad setzt der Altriper Gemeinderat eine Strandbadkommission ein und erläßt eine Strandbadordnung. Die Altriper Fähre kann trotz pausenlosem Übersetzen die aus dem Rechtsrheinischen zu Fuß und mit dem Fahrrad anrückenden Menschenmassen nicht mehr fassen. Der Altriper Gemeinderat beschließt, die Wohlfahrtserwerbslosen abwechselnd je Woche an drei Tagen zum „Baumscheibenhacken“ heranzuziehen. Auch andere „dringende Arbeiten“ mussten von den Arbeitslosen verrichtet werden. Altbürgermeister Ignaz Baumann erhält anlässlich seines 70. Geburtstages (15.11.) die Pfalz-Medaille |
1931 |
Einweihung der katholischen Kirche "St. Peter und Paul" (18.10.) Erstes Altriper Fischerfest Freier Sportanglerverein gegründet Gründung des Kaninchenzuchtvereins Bei Erdarbeiten in der Ludwigstraße wird ein Pfeilersockel des Römerkastells „Alta Ripa“ freigelegt. Gerücht vom „Goldraub im Rathaus“. Es stellt sich jedoch heraus, dass sich der Bürgermeister nur 100 und ein Gemeindebeamter 30 Goldmark als Erinnerungsstücke gegen Entgeld von der Gemeindesparkasse auszahlen ließen. Die Gemeindesparkasse hat damals noch 1100 Mark in Gold und liefert den Rest an die Reichsbank ab. |
1932 |
Altrip zählt 3000 Einwohner Weitere Grabungen nach dem Kastell Der Freiwillige Arbeitsdienst (FAD) wird eingerichtet, um größere Notstandsarbeiten durchführen zu können. Obwohl der Wochenlohn nur zwölf Reichsmark beträgt, melden sich innerhalb von drei Tagen dreimal mehr Bewerber als Stellen vorhanden sind. Bei den Wahlen zum Landtag am 24.04. sowie zum 6. Reichstag am 31.07. wird die NSDAP stärkste Partei im Ort Bei den Wahlen zum 7. Reichstag am 06.11. erreicht die KPD 35,42 % aller Stimmen und wird somit stärkste Partei in Altrip |
1933 |
Altrip hat 3024 Einwohner Machtergreifung Adolf Hitlers Gründung der Siedlergemeinschaft Altrip Kaserniertes Arbeitsdienstlager in Altrip Auf Antrag der NSDAP-Ortsgruppe wird der Friedrich-Ebert-Platz (heute Karl-Marx-Platz), auf dem noch vier Monate zuvor die Errichtung eines Denkmals zu Ehren des ersten Reichspräsidenten geplant war, in „Horst-Wessel-Platz“ umgetauft. Gründung einer Milchabsatzgenossenschaft |
1934 |
Letzter Sommertagsumzug vor dem Krieg in Altrip Zur Reichstagswahl (19.8.) sind 2.046 Stimmberechtigte im Wählerverzeichnis eingetragen. Alle Wahlberechtigten stimmen auch ab. Es gibt aber 245 Nein-Stimmen. Im Ort wurden noch 357 Ziegen und 78 Rinder gezählt. |
1935 |
Bürgermeister Karl Baumann kauft für die Gemeinde den "Neuhofener Altrhein" Bau des Altriper Schöpfwerkes in Rheingönheim Bau der Entwässerungsgräben durch den Reichsarbeitsdienst |
1936 |
Bezirkssparkasse übernimmt Gemeindesparkasse (1.1.) Vor den Toren Altrips (am Kiefweiher) wäre fast das Ludwigshafener Strandbad entstanden Arbeitslosigkeit in Altrip praktisch beseitigt, obwohl hier früher ein bayerischer Höchststand verzeichnet wurde Kapazität der Altriper Ziegeleien erstmals seit langem zu 100 % ausgenutzt |
1937 |
Die Fährzufahrten werden so umgebaut, dass fortan kein Vorspann für Fahrzeuge mehr notwendig ist Die Karnevalgesellschaft "Castell" wird gegründet (1952 in KG Wasserhinkle umgetauft) Offizielle Übernahme der Hochwasserstraße Altrip-Rheingönheim Todesfall während der Neckarauer Kerwe nach Raufereien zwischen Burschen aus Neckarau und Altrip. |
1939 |
Altrip hat 3398 Einwohner Beginn des 2. Weltkrieges |
1940 -
1940 |
Am 16./17. Dezember fallen erstmals Bomben auf bewohntes Altriper Gebiet. 103 teil- und 2 totalbeschädigte Häuser sind zu beklagen. |
1941 |
Bürgermeister Baumann muss zur Wehrmacht, der 1. Beigeordnete Karl Wilhelm Hook führt die Amtsgeschäfte weiter |
1942 |
Zwei Kirchenglocken werden vom Turm gestürzt und abtransportiert (13.3.) Drillinge in Altrip geboren |
1943 |
Die katholische Kirche "St. Peter und Paul" witd bei einem Bombenangriff zerstört (20.12.) Der 1. Beigeordnete Karl Wilhelm Hook wird ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen. Hans Seithel wird als Bürgermeister eingesetzt. In der Nacht vom 9. auf den 10. August erlebt Altrip seine bis dahin schlimmste Kriegsnacht. Es fallen Hunderte von Spreng- und Brandbomben auf den Ort und auf die etwas abseits gelegenen Ziegeleien mit angeschlossenen landwirtschaftlichen Gütern. Erstmals werden auch drei Personen verletzt. |
1944 |
Der größte Betrieb in Altrip, die Ziegelei Baumann, wird durch britische Fliegerangriffe so schwer beschädigt, dass die Produktion völlig eingestellt werden muss. Bombenvolltreffer gibt es auf die Trockenkammeranlage sowie auf Werkswohnungen. Beim angeschlossenen landwirtschaftlichen Gut verbrennen die Schweineställe sowie sämtliche Vorräte an Heu und Stroh mit über 1200 Kubikmetern sowie jede Menge Pappelholz. Über 100 Brandbomben und eine Sprengbombe werden gezählt. Das vorgeschriebene Plansoll, darunter 7,6 Millionen Hintermauerungsziegel für die zerstörten Fabriken in Ludwigshafen und Frankenthal zu fertigen, ist für die Altriper Ziegelei nicht mehr erreichbar, zumal das Werksgelände bereits im Vorjahr stark zerstört wurde. Während des Luftangriffs sitzen nahezu alle Beschäftigten sowie mehrere Kriegsgefangene im firmeneigenen Bunker, so dass nur zwei italienische Wanderarbeiter verletzt werden. Der Rhein führt starkes Hochwasser (27.11.) und der Fährbetrieb ruht. Alle Bewohner haben Angst, dass die Alliierten die Dämme bombardieren. Der 30. Dezember 1944 geht als der „schlimmste Schreckenstag“ in die Ortsgeschichte von Altrip ein. Gegen 13.15 Uhr lösen Luftschutzsirenen Fliegeralarm aus, und kurze Zeit danach fällt eine Zielbombe auf den Messplatz und verrauchte dort langsam. Dies ist das Signal für die Besatzungen eines Flugzeugpulks, einen Bombenteppich auf den Ortskern von Altrip nieder prasseln zu lassen. Die Bilanz dieses Schreckenstages: 28 Tote, darunter 10 Kinder und Jugendliche sowie 39 Verletzte, von denen drei versterben. |
1945 |
Am 24. März besetzen amerikanische Truppen Altrip, kurz vorher wird die Fähre durch deutsche Pioniere versenkt Der 2. Weltkrieg ist zu Ende 185 Altriper kehren nicht mehr aus dem Krieg zurück, 32 Personen sind durch Bombenangriffe in Altrip ums Leben gekommen, 4 Personen durch die Artillerie getötet worden. Kartoffekäferplage in der Pfalz. Deutschland wird in vier Besatzungszonen geteilt (USA, England, Frankreich, UdSSR), Altrip kommt zur französischen Zone Fridolin Braun wird von der Militärregierung als Bürgermeister eingesetzt Die französische Besatzungsmacht erlässt große Restriktionen bei der Nachenüberfahrt über den Rhein Franz. Soldaten requirieren ständig Großvieh, so dass bald alle Ställe leer sind Erste Sammlung für Soziales Hilfswerk nach Zweitem Weltkrieg |
1946 |
Altrip, bis dahin offiziell bei Bayern, wird dem neu geschaffenen Land Rheinland-Pfalz zugeordnet. CDU Altrip gegründet (1948 wieder aufgelöst) 1. Gemeinderatswahlen nach dem Krieg Adam Jacob wird erneut Bürgermeister, wie schon in den Jahren 1925-1929 Motorboot "Marianne" ersetzt versenkte Gierfähre Kinderheim in der Villa Baumann eingerichtet (1.8.) Wilhelm Bodden wird erster Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz |
1947 |
Fährbetrieb über den Rhein bei Altrip wieder eröffnet Bei der Volksabstimmung zur Landesverfassung am 15. Mai stimmen die Altriper zu knapp 90 % mit "Nein", bei der sogenannten Schulfrage gar zu 91 % Nach der zwangsweisen Auflösung und Einziehung des Vermögens durch die Nazis, entsteht der Arbeiter-Sängerbund mit Karl Gropp an der Spitze als Volkschor neu. Große Trockenheit und Hungersnot |
1948 |
Altrip gehört zu dem neu errichteten Landkreis Ludwigshafen Peter Altmeier wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Bund der Körperbehinderten gegründet (1951 in VdK umgetauft) "Wählergruppe Carl Baumann" tritt zur Kommunalwahl erstmals an Anfang November wird das 1000. Kind im Kinderheim (Villa Baumann) begrüßt CDU Altrip wieder aufgelöst Währungsreform, Einführung der Deutschen Mark (DM) |
1949 |
Erstes Fischerfest nach dem Krieg Kinderheim (Villa Baumann) muss schließen Wiedergründung des Athletenclub, nachdem dieser 1933 verboten wurde. Gründung der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss wird erster Bundespräsident Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler Gründung der DDR (Deutsche Demokratische Republik) |
1950 -
1950 |
Altrip hat 3683 Einwohner Emil Lebherz gründet mit 75 Mitgliedern den Ortsverein der Fliegergeschädigten und Ausgebombten Gründung des Motorsportclubs (MSC) Altrip 23. Juli: Erster Spatenstich für den Neubau des Altriper Rathauses durch Bürgermeister Adam Jacob und Landrat Rudolf Hammer. 26. August: Der 46-jährige Altriper Josef Zech wird Deutscher Meister in seiner Gewichtsklasse im Gewichtheben. |
1951 |
Einweihung des Rathauses und des Feuerwehrgerätehauses (18.08.) Bau der neuen Straße nach Waldsee, zuvor war die Gemeindeverbindungsstraße unbefestigt. Im Rahmen einer kleinen Feier wird sie schon am 22. Dezember eingeweiht. .Zu dem feierlichen Akt hatte Bürgermeister Adam Jacob die Gemeinderäte nicht eingeladen, was im Gemeinderat prompt zu einem „Nachspiel“ führte. Kiesausbeutevertrag mit Firmen Baumann und Kief sichert der Gemeinde jahrelang hohe Einnahmen (Neuhofener Altrhein). Bezeichnet wird die jahrelang üppig sprudelnde Geldquelle als "Rheinische Gold- und Kiesbank" Von jedem Kubikmeter Sand und Kies erhält die Gemeinde einen Erlös von 48 Pfennig und für verwertbare Backsteinerde 40 Pfennig. Die im Besitz der Gemeinde Altrip befindliche Gierfähre erzielt bei der jährlichen Versteigerung 23.100 Mark für das gemeindesäckel. Die Fähre wird jeweils für die Dauer eines Jahres verpachtet. Der Fahrpreis beträgt pro Person zehn Pfennige und die Fußgänger-Monatskarte kostet eine Mark. Die Fährleute an Bord der Altriper Rheinfähre haben die Funktion eines Hilfspolizisten. VdK-Ortsgruppe Altrip gegründet Gründung der Montanunion, der erste Schritt zu einem gemeinsamen Europa |
1952 |
Philipp Hermann Hook wird Bürgermeister Gründung des Tischtennisvereins Evang. Kirchengemeinde erhält neue Glocken Namensänderung bei der Karnevalgesellschaft "Castell": Durch die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz gibt es zwei Vereine gleichen Namens, nämlich in Altrip und in Mainz-Castell. Die Altriper nennen sich nun „Die Wasserhinkle“ Der „Arbeiter-Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität“ beantragt die Überlassung der gemeindeeigenen „Vierzig Morgen“ zwecks Anlage einer Motorrad-Sandbahn. (25.4.) |
1953 |
Am 17. Juni: Arbeiteraufstand in Ostdeutschland, wird von den Sowjettruppen blutig niedergeschlagen. Die Stromversorgung im Ort wird umgestellt von 110 auf 220 Volt Eine Maikäferplage bereitet den Altriper Landwirten und Kleingärtnern große Sorgen. Die Fraßschäden auf dem eben aufkeimenden jungen Grün wird vom Zerstörungswerk der Larven an Obst- und Gemüseanlagen sowie auf den Kartoffelfeldern weit übertroffen. Die gestarteten Bekämpfungsaktionen zeigten zwar gute Wirkung, doch werden auch viele „Nützlinge“ betroffen, die dadurch ebenfalls vernichtet werden. Die eingeleiteten Aktionen haben beispielsweise Einfluss auf die Imker: sie müssen ihre Bienenvölker „evakuieren“. Ein Feuer entzündet das Altrheinschilf am Neuhofener Altrhein und breitet sich bis zur Vogelwarte aus. Alle Löschversuche scheitern. Mit Gekreische fliehen die Wasserhühner, Enten und andere Vögel aus den Nistplätzen. Wenige Tage später brennt nochmals eine Fläche auf 800 Metern Länge und einer Breite von 250 Metern. 30 Feuerwehrleute sind im Einsatz um den „Altriper Präriebrand“ unter Kontrolle zu bekommen. Der letzte Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft, Philipp Dietrich, wird am 2. Oktober im Ort gebührend empfangen. Abordnungen fast aller Vereine sind dabei zugegen. Die Katholische Pfarrgemeinde bittet vergebens um Überlassung von 2.000 m² Gemeindegelände für einen Neubau ihrer im Krieg zerstörten Altriper Kirche. Die Kirche soll an der Beethovenstraße vor dem alten Friedhof errichtet werden. Trotz "prominenter" Befürworter, etwa durch Altbürgermeister Karl Baumann, spricht sich der Zweite Beigeordnete August Gropp aus „Pietätsgründen“ dagegen aus und erzwingt eine schriftliche Stimmabgabe. Die Abstimmung zeigt, dass es nur vier Befürworter gibt. Peinlich ist, dass der alte Friedhof bereits 1911 durch den jetzigen ersetzt wurde und auch die Protestantische Kirche, wie andernorts auch, von einem Friedhof umgeben war. Ein nochmaliges Votum, ebenfalls wieder schriftlich, zeigt nur noch zwei Befürworter: Wohl die Fraktionschefs der Wählergruppe Baumann und der SPD. An der Myxomatose sterben 500 Hasen und Kaninchen Der Gemeinderat beschließt, das ehemalige Hitler-Jugend-Heim wieder in seine Obhut zu nehmen und zur Beseitigung der akuten Schulraumnot zu einem Schulhaus umzubauen. Die Altriper Rohrmattenfabrik brennt nahezu völlig ab, nur ein Teil der Maschinen wird gerettet. Es gibt in Altrip 41 Personenkraftwagen, aber 299 Krafträder. Ferner „laufen“ im Ort 17 Lkw und fünf Zugmaschinen. Gründung eines Ortsclubs des ADAC |
1954 |
Im Februar starkes Treibeis auf dem Rhein. Die Fähre liegt geschützt im Rheinauer Hafen. Ein "Zugehen" des Rheins, wie zuletzt 1929, wird befürchtet. Das evangelische Jugendheim in der Luisenstraße 2 wird eingeweiht. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar (KAG) fordert noch vor dem Bau einer Nordbrücke eine Brücke bei Altrip. Ein starker Sturm knickt die Pappeln entlang der Fährstraße und richtet große Schäden an Gebäuden an (6. August). Der Schuldiener Müller ("Der kleine Mann") wird vom Fahrrad geschleudert und so verletzt, dass er stirbt. Erster Spatenstich für die durch Kriegseinwirkung am 20.12.1943 zerstörte kath. Kirche St. Peter und Paul (23.8.) Karl Gustav Kettering wird neuer evangelische Pfarrer in Altrip Deutschland wird zum ersten Mal Fußball-Weltmeister |
1955 |
An der Großwiesenstraße gegenüber dem Kiefweiher wird ein neues Schöpfwerk gebaut Sporthalle des Turn- und Sportvereins wird errichtet Der Rhein führt starkes Hochwasser; die Dammscharten sind geschlossen. Die Flut trifft Altrip besonders hart, hohe Schäden für Landwirtschaft und Wildbestand Dieter Gensinger ist der 4000. Einwohner (22.8.) Einweihung der wiedererbauten katholischen Kirche "St. Peter und Paul". Das örtliche Volksbildungswerk wird gegründet. Gründung der Bundeswehr und Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Die Bundesrepublik Deutschland tritt der NATO bei |
1956 |
Einweihung der Schillerschule, dem ehemalige Hitler-Jugend-Heim. Ortspolizei-Verordnung zur Bekämpfung der Schnakenplage Einführung der allgemeinen Wehrpflicht Erste Altriper Wehrpflichtige werden gemustert |
1957 |
Emil Lebherz wird 1. hauptamtlicher Bürgermeister Die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) wird gegründet (Römische Verträge) |
1958 |
Inbetriebnahme der Motorschnellfähre Bau der Sandbahn Altriper Fischerfest erstmals unter Gemeinderegie Erste Verhandlungen des Altriper Ziegeleibesitzers Karl Baumann mit der Kreisverwaltung und der Stadt Ludwigshafen über die Zukunft der Naherholungsidylle „Blaue Adria”. |
1959 |
Alte Gierfähre wird als Werkstattschiff an die Firma Kief (Ludwigshafen) verkauft Wiedergründung der CDU Altrip Heinrich Lübke wird Bundespräsident |
1960 -
1960 |
Mit dem Bau der Kanalisation im Ort wird begonnen Bürgermeister Emil Lebherz führt das Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip ein Wegen zu geringer Arbeitslosenzahlen schließt das Arbeitsamt Ludwigshafen die „Unterstützungszahlstelle“ in Altrip. Im Lebensmittelgeschäft der Anna Vetter im „Hintendrobengebiet“ eröffnet der erste Selbstbedienungsladen in der Gemeinde. Gründung der Altenkameradschaft „Wohl auf“ Altrip |
1961 |
Altrip hat 4556 Einwohner In der Ludwigstraße wird im Rahmen der Kanalisationsarbeiten eine wissenschaftliche Grabung nach den Resten des spätrömischen Kastells „Alta Ripa“ durchgeführt (Dr. Stein). Gründung des Kanuclubs Per Satzung wird in Altrip die allgemeine Müllabfuhr eingeführt. 50-Liter-Tonnen werden von einem Privatunternehmer im Auftrag der Gemeinde wöchentlich geleert. Zuvor mussten die Altriper ihre Abfälle, vielfach Asche aus dem heimischen Herd, mit einem Handwägelchen auf die gemeindeeigenen Schuttabladeplätze bringen (1. August). "Schlingstrom" von Wilhelm Michael Schneider erscheint Als neue Vorschnft der Strassenverkehrszulassungsordnung wird die Fuhrerschein-Klasse 5 (Moped-Führerschem) geschaffen, Einführungstermm ist der 1 April. Am 13. August beginnt die DDR mit dem Mauerbau in Berlin |
1962 |
In Altrip wird die erste Kläranlage im Landkreis in Betrieb genommen. Zuvor wurden die Abwässer ungeklärt in den Altrhein und von dort in den Rhein entsorgt. Die neue Anlage, die nach anderthalbjähriger Bauzeit in einer schlichten Feierstunde übergeben wird, ist für 9000 Einwohner ausgelegt und wird vollautomatisch gesteuert. Eine Omnibusverbindung von Altrip über die Fähre bis zum Hauptbahnhof Mannheim ist eingerichtet. Die Konzession erhält die Mannheimer Omnibus-Verkehrsgesellschaft (MOVG), die werktags neun „Fahrtpaare“, beginnend ab 5.15 Uhr, einsetzt. "Macht Altrip schöner" vom 2. Beigeordneten August Schäfer gegründet Umfangreiche Dammbauarbeiten |
1963 |
Katholische Kirchengemeinde wird selbständige Seelsorgstelle Da bei Niedrigwasser, starkem Eisgang oder auch bei Hochwasser die Schutzhäfen im Bereich des Oberrheins kaum ausreichen, wird ernsthaft erwogen, den Altriper Altrhein zu einem Winter-Schutzhafen für Tankschiffe auszubauen. Die Baumaßnahmen zur Verstärkung und Erhöhung des Rheindammes um die gesamte Gemarkung von Altrip sind abgeschlossen. Die Grundstücksverwaltung „Alfred Marx Erben“ in Altrip, Nachfolgerin der ehemaligen Dampfziegelei der „Gebrüder Marx“, beantragt die Umbenennung der Straße „Im Schleim“ in Ziegeleistraße. Ludwig Erhard wird Bundeskanzler |
1964 |
Die Gemeinde zählt 4.958 Einwohner (31.12.). Es gibt einen beachtlichen Geburtenüberschuss: 89 Geburten stehen nur 39 Sterbefällen gegenüber. Mit dem Ausbau der Straßen im gesamten Ortsgebiet wird begonnen |
1965 |
Ein Dammdurchbruch in Höhe des Kiefweihers mit Einsatz der Bundeswehr, der Feuerwehr und des THW in letzter Minute abgewehrt Gründung des Vereins „Erholungsgebiet in den Rheinauen” Altrip zählt 5000 Einwohner |
1966 |
Ernst Jacob (*1886 †1967) wird zum 1. Ehrenbürger Altrips ernannt Einweihung des Ehrenmales für die Opfer der beiden Weltkriege auf dem Friedhof "Verein in den Rheinauen", der sich auch des Gebiets der sogenannten "Blauen Adria" annimmt, wird gegründet Kurt Georg Kiesinger wird Bundeskanzler |
1967 |
Adam Jacob (*1887 †1981) wird zum Ehrenbürger ernannt. Gründung einer Ortsgruppe der Jusos. Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD, Kurzbezeichnungen Jusos oder Jungsozialisten, ist die Jugendorganisation der SPD. Michael Marx wird Bürgermeister 30.000 Menschen und 6.000 Fahrzeuge im Adriagebiet zwingen zur Schließung des Erholungsgebietes. Eine Neuordnung des Gebietes ist dringend erforderlich. Der Motorsportclub Altrip betritt Neuland: Erstmals wird ein Sandbahnrennen mit internationaler Beteiligung und Fahrern aus fünf Nationen veranstaltet. Der Vereinschef, Heinz Hochlehnert, freut sich, dass Altrip mit Herxheim und Haßloch nun zu den „Großen Drei“ des Rennsports vor den Toren der Chemiestadt Ludwigshafen gehört. Die Gemeinde Altrip führt Verhandlungen über den Ankauf des ältesten Fachwerkhauses (Baujahr 1660) mit dem Ziel, dort ein Heimatmuseum einzurichten. Durch den Abriss des nebenan stehenden alten Rathauses ist ein freier Platz entstanden, der als Grünanlage in das vorgesehene „Ensemble“ einbezogen werden soll. Leider zerschlagen sich die Pläne. Ernst Jacob (1. Ehrenbürger) verstorben Die Gendarmeriestationen in Altrip, Neuhofen und Böhl werden aufgelöst. Altrip und Neuhofen kommen zum Dienstbezirk Limburgerhof. Altrip hat wegen den Verkehrsverhältnissen an der Rheinfähre und an der „Blauen Adria“ größte Bedenken gegen eine Zentralisierung. (01.12.) |
1968 |
Der katholische Kindergarten "Regino" in der Heinrich-Heine-Straße wird eingeweiht |
1969 |
Die Leichenhalle wird errichtet, der Friedhof erweitert Die Festhalle im Waldpark wird errichtet Einweihung der 400 Lux starken Flutlichtanlage im Fußball-Stadion in Altrip. Die Anlage im Wert von einer viertel Million Mark gehörte neben der vom Betzenberg und einer in Offenbach zu den stärksten ihrer Art in Deutschland. 1600-Jahrfeier der Gemeinde Altrip Gustav Heinemann wird Bundespräsident Willy Brandt wird Bundeskanzler Helmut Kohl wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz |
1970 -
1970 |
Einwohnerzahl: 5385 Festbuch "Altrip, Porträt eines Dorfes" erscheint Bei einer Bürgerbefragung stimmenin Altrip 91 Prozent der Wähler gegen eine Eingemeindung nach Ludwigshafen und damit gegen die Zielplanung der Landesregierung. Trotz der Urlaubszeit beteiligten sich 77,1 Prozent der 3.451 Wahlberechtigten an der Bürgerbefragung. Der Gemeinderat lehnt auch die Bildung einer Verbandsgemeinde mit Waldsee, Otterstadt und Neuhofen einstimmig ab. |
1971 |
Wilhelm Michael Schneider (*1891 †1975), bekannt unter seinem Pseudonym "Perhobstler", wird zum Ehrenbürger ernannt Grundsteinlegung zur Albert-Schweitzer-Schule (15. Oktober) Gründung der DLRG Altrip Altrip, die „wasserreichste“ Landkreisgemeinde, erhältmit der Gründung der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) eine Wasserrettungsorganisation. An der Gründungsversammlung nehmen 58 Personen teil (28. Mai) |
1972 |
Einweihung der Albert-Schweitzer-Schule Nach Brandschaden im Dez.1971 eröffnet das Traditionsgasthaus "Himmelreich" in völlig neuem Gewand erneut seine Pforten Der ehemalige Volksschulrektor Edmund Decker stirbt 78jährig Das Standesamt verzeichnet erstmals keine Hausgeburt mehr. |
1973 |
Eine Ölkrise führt zum Sonntagsfahrverbot für Autofahrer Bundesrepublik Deutschland und DDR werden in die UNO aufgenommen |
1974 |
Verkauf des elektrischen Ortsnetzes an die Pfalzwerke AG Walter Scheel wird Bundespräsident Helmut Schmidt wird Bundeskanzler Deutschland wird zum zweiten Mal Fussball-Weltmeister |
1975 |
Erste Ausstellung die „Altriper Hobbykünstler“ Extremes "Schnakenjahr" |
1976 |
Der neue protestantische Kindergarten an der Kirche wird eingeweiht 21 Frauen gründen die „Katholische Frauengemeinschaft“ (kfd), deren Aufgabe es ist, der Stellung der Frau mehr Raum und Geltung zu beschaffen (11.10.). Erstmalig Ausstellung der Altriper Hobbykünstler im Reginozentrum. Die Leistungsgemeinschaft Altrip, ein Zusammenschluss von Gewerbetreibenden, wird gegründet. Bernhard Vogel wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Die „Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS)“ wird ins Leben gerufen. |
1977 |
Gründung des VfB Altrip Die Gemeinde Altrip führt Verhandlungen über den Ankauf des ältesten Fachwerkhauses (Baujahr 1660) mit dem Ziel, dort ein Heimatmuseum einzurichten. Durch den Abriss des nebenan stehenden alten Rathauses entstand ein freier Platz, der als Grünanlage in das vorgesehene „Ensemble“ einbezogen werden soll. Leider zerschlagen sich die Pläne und Altrip hat als einer der ganz wenigen alten Siedlungsplätze bis heute kein Heimatmuseum. Im Sommer veranstaltet der Südwestfunk zusammen mit den Zeitungen des RHEINPFALZ-Verlags die Wahl einer „Miss Adria“, wobei auch das Fernsehpublikum sein Votum abgeben kann. „Miss Adria“ wird die 28-jährige Hausfrau und Mutter von zwei Kindern, Ilse Penn, aus Ludwigshafen. Sie war der Geheimtipp des Fernsehteams, während der Geschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar, Kurt Becker-Marx, mit seinem Tipp daneben lag. Becker-Marx wird vor den Fernsehkameras und Monitoren auch um eine Prognose über die „Blaue Adria im Jahre 2000“ gebeten. Und hier liegt der Visionär gar meilenweit daneben. Seine Prognose gipfelt in täglich 150.000 Besuchern an der Altriper „Adria“. Die einstige Residenz, einer der bedeutendsten Ziegeleibetriebe der Pfalz, die sogenannte „Villa Baumann“ in Altrip, wird abgerissen und weicht einem neuen Wohngebiet. |
1978 |
Als Gemeindezentrum der protestantischen Kirche wird das Dietrich-Bonhoeffer-Haus wird errichtet. Der Kinder- und Jugendchor "Rheinfinken" wird gegründet. |
1979 |
Nach dem Bau eines Überleitungskanals und Anschluss an die Kanalisation der Stadt Ludwigshafen wird die Kläranlage 1979 stillgelegt. Der Altenclub „Senioren-Kastell“ Altrip wird gegründet Als Gemeindezentrum der katholischen Kirche wird das Edith-Stein-Haus errichtet. Eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Altrippe wird besiegelt (26. Mai). Willi Kotter wird Bürgermeister Karl Carstens wird Bundespräsident |
1980 -
1980 |
Einwohnerzahl: 5698 Erstes Altriper Ortsturnier der Hobbyfußballer, organisiert vom TuS Altrip. Am 22. Oktober 1980 Gründungsversammlung der "Arbeitsgemeinschaft Altriper Vereine" (AAV) im Regino-Zentrum. Erster Vorsitzender wird Lorenz Schäfer. |
1981 |
Einweihung des Regino-Zentrums, Jugend- und Vereinszentrum der Gemeinde Altrip |
1982 |
Drillinge geboren Gründung der Ortsgruppe Altrip des Pfälzerwald-Vereins. Helmut Kohl wird Bundeskanzler |
1983 |
Gasleitung wird nach Altrip gelegt |
1984 |
Richard von Weizsäcker wird Bundespräsident |
1985 |
Einstellung der Omnibusverbindung von Altrip über die Fähre bis zum Hauptbahnhof Mannheim Ältestes Fachwerkhaus Römerstraße 1 nach Renovierung wieder bewohnbar Pfalztreffen der SPD mit Willy Brandt und Rudolf Scharping im Waldpark (2.500 Gäste) Altrip hat 6000 Einwohner |
1986 |
Einführung einer Ruftaxilinie zwischen Altrip und Rheingönheim, der ersten im Landkreis. |
1987 |
Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in der Moltkestraße Neubelebung der Chorarbeit des 1905 gegründeten evangelischen Kirchenchores. Großbrand im Gewerbegebiet (1,2 Mio. DM Schaden) |
1988 |
Gründung der „Young Voices“ im Männergesangvereins 1867 Altrip Carl-Ludwig Wagner wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz |
1989 |
1.Spatenstich zum neuen Ortszentrum in der Rheingönheimer Straße (ehem. Sauerkrautfabrik) In Berlin fällt die Mauer |
1990 -
1990 |
Einwohnerzahl: 6677 Besiegelung der Patenschaft mit der 2. Kompanie des Schwimmbrückenbataillons 850 3. Oktober: Tag der deutschen Einheit. Die DDR tritt der Bundesrepublik Deutschland bei Die deutsche Fussballnationalmannschaft wird zum dritten Mal Weltmrister |
1991 |
Inbetriebnahme des Friedrich-Fröbel-Kindergartens, des ersten kommunalen Kindergartens der Gemeinde Besiegelung der Partnerschaften mit der Gemeinde Petit Rederching (Lothringen/Frankreich) und der Stadt Wiehe (Thüringen). Heinz Hook erhält die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. Rudolf Scharping wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz |
1992 |
Inbetriebnahme der neuen Motorfähre Die Gemeinde hat erstmals über 7000 Einwohner Gründung des 1. Altriper Kicker-Clubs |
1993 |
Spatenstich zum Bau eines Reinwasserbeckens im Wasserwerk mit einem Fassungsvermögen von 1000 m³ zur Sicherung der Wasserversorgung. Einweihung des Geschwister-Scholl-Kindergartens in der Rheingönheimer Straße (Ecke Maxburger Straße), des zweiten kommunalen Kindergarten sAltrips. Eröffnung des Alten- und Pflegeheimes Waldparkresidenz "Christoph-Blumenhardt-Haus" in der Moltkestraße. Eröffnung einer Kleinbuslinie von Altrip nach Mannheim-Neckerau über die Rheinfähre Spatenstich zum Bau der neuen Sporthalle am Ludwigsplatz Die Gemeinde erwirbt von einem Privatmann das original Weistum von Altrip aus dem Jahr 1602 und übereignet es dem Landesarchiv Speyer. Das "Kommunalpolitische Forum e.V. Altrip" wird gegründet |
1994 |
Altrip hat 7513 Einwohner Die neue Sporthalle "Am Rheindamm" wird eingeweiht Altrip begeht seine 1625-Jahr-Feier Verkabelung des elektrischen Ortsnetzes abgeschlossen Roman Herzog wird Bundespräsident Kurt Beck wird Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz |
1995 |
Gründung des Heimat- und Geschichtsvereins Altrip e.V. Reinwasserbecken zur besseren Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser wird auf dem Gelände des Wasserwerkes eingeweiht Erweiterungsbau der Albert-Schweitzer-Schule eingeweiht Patenschaft mit der 2. Kompanie des Pionierbrückenbataillons 330 in Speyer (Schwimmbrückenbataillon 850 wurde aufgelöst) Im Juli legt die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz ihre Gesamtplanung zur Errichtung von Hochwasserrückhalten in der pfälzischen Rheinniederung vor. Danach wurden im Raum Waldsee-Altrip-Neuhofen sowie Mechtersheim und Wörth-Neupotz Retentionsgebiete als Ersatz für den ursprünglich geplanten Polder Hördt vorgesehen. Dieses Projekt wird Altrip noch Jahrzehnte beschäftigen. |
1996 | Im Januar bricht zunächst ein zehnjähriger Junge durch das Eis des Altrheins nahe der früheren Wirtschaft „Zum Karpfen”. Sein zwölfjähriger Kumpel eilt ihm zur Hilfe und bricht ebenfalls ein. Der Zwölfjährige stirbt bereits kurz nach der Krankenhauseinlieferung, während es den Intensivmedizinern des Marienkrankenhauses in Ludwigshafen geling, das Leben des Zehnjährigen zu retten. Die Altriper Feuerwehr, ein Rettungshubschrauber, zwei Notärzte, eine Taucherstaffel der Berufsfeuerwehr und drei Rettungsfahrzeuge sind im Einsatz.. |
1997 |
Das Bürgerhaus „alta ripa“ wird Am 6. November seiner Bestimmung übergeben. Ausstellung „100 Jahre Post in Altrip”, organisiert vom Heimat- und Geschichtsverein Altrip e.V. in Zusammenarbeit mit dem Briefmarken- und Münzclub 1905 Ludwigshafen e.V. |
1998 |
Die Filiale der Deutschen Post in Altrip in der Schillerstraße 11 schließt, dafür eröffnet eine Postagentur im Getränkemarkt Dattilo am Ortsrand (Rheingönheimer Str. 69). Edgar Alt findet den lange verschollen geglaubten Altriper Myriameterstein. Werner Kotter erhielt als erster Altriper die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Gerhard Schröder wird Bundeskanzler |
1999 |
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2000 -
2000 |
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2001 |
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2002 |
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2003 |
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2004 |
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2005 |
Ausstellung des Heimat- und Geschichtsverein Altrip unter dem Motto „Die Römer in Altrip" Erste Tafel für Hochwasserschutz-Lehrpfad enthüllt. Neu angemeldete Fahrzeuge im Rhein-Pfalz-Kreis tragen das Kennzeichen "RP" statt des bisherigen "LU". Erschließung für Gerwerbegebiet „An der Sandbahn“ beginnt. Eineihung eines Beachvolleyballfeldes auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Schule Festumzug am Sonntag, 3. Juli, anlässlich des traditionellen Fischerfestes. Marc Rösner vom Kanu-Club Altrip gewinnt bei den Deutschen Meisterschaften im Wildwasser-Rennsport Classic (Langstrecke) den Titel im Kajakeiner der Junioren. 25. Altriper Ortsturnier der Hobbyfußballer, organisiert vom TuS Altrip. Erste „Triple Sound Night“, einer Musikveranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche, in der Festhalle im Waldpark Altrip. Die Anwesen in der Moltkestraße 2 wird offiziell als Kulturdenkmal anerkannt. Ellen Hört erhält für ihr politisches und gesellschaftliches Wirken im Auftrag von Ministerpräsident Kurt Beck die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. Erster Nähkurs zum Nachschneidern der Altriper Tracht, quasi die Geburtsstunde der Altriper Trachtengruppe. Der evangelische Kirchenchors feiert seinen 100. Geburtstag. Das örtliches Volksbildungswerk wird 50 Jahre alt. Vor 50 Jahren wurde die katholische Kirche Sankt Peter und Paul in Altrip geweiht. Ein 73-jähriger Mann kommt bei einem Brand in seiner Wohnung ums Leben.
Angela Merkel wird Bundeskanzlerin |
2006 |
Einwohner: 8197 Wolfgang Dilly wird bei der Jahreshautpversammlung des „Heimat- und Geschichtsvereins Altrip“ als Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden Karl-Gerhard Schreiner gewählt. TuS Altrip feiert 100. Geburtstag 20. Juni: Die Struktur- und Genehmigungsdirektion erlässt Planfeststellungsbeschluss zum Polder-Bau bei Altrip. Es folgt ein jahrzehntelange juristische Auseinandersetzung. Präsentation der Wanderausstellung „Neue Ufer – Der Rhein-Pfalz-Kreis, seine Gewässer und der Rhein“ durch den Heimat- und Geschichtsverein Altrip Das Naherholungsgebiet „Blaue Adria“ wird mit Trinkwasser- und Abwasserleitung erschlossen
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2007 |
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2008 |
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2009 |
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2010 -
2010 |
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2011 |
Die „Naturfreunde Altrip“ feiern 90-jähriges Bestehen Der Kammerchor Altrip feiert sein 15-jähriges Bestehen Eine 49-Jährige wird mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Unter „dringendem Verdacht“ steht der 74-jährige Vater der Frau. Er wird wieder zu lebenslanger Haft verurteilt. Direkt vor der Altriper Fähr-Anlegestelle ist ein niederländischer Tanker auf Grund gelaufen und blockiert die Fähre. Nach 1642 Jahren ist das Ende der Altriper Selbstständigkeit besiegelt: Der Bürgermeister Jürgen Jacob hat die Vereinbarung unterschrieben, der zufolge sein Ort eine Verbandsgemeinde mit Neuhofen, Otterstadt und Waldsee bilden wird. Verwirklicht wird die Fusion am 1. Juli 2014. Sören Palm (SK Altrip) und Johannes Feldmann (SK 1912 Ludwigshafen) sind Pfalzmeister bei den Junioren Daniel Pätzold (TTC Altrip) gewinnt das pfälzische Ranglisten-Turnier im Tischtennis. Die allgemeine Wehrpflicht wird ausgesetzt. |
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