In der einstigen Arbeiterhochburg Altrip wurde im Jahr 1903 der „Ring- und Stemmclub” als erster Arbeiterverein gegründet, der sich auch in der Öffentlichkeit politisch, gemeinsam mit dem Sozialdemokratischen Verein, betätigte. Etwa bei Aufmärschen und Maikundgebungen. Im Ersten Weltkrieg wurden nahezu alle Vereinsmitglieder zu den Waffen gerufen und somit kam jegliche Vereinstätigkeit zum Erliegen.
Erst am 26. Juli 1923 kam es mit den Vorsitzenden Friedrich Eichelberger und Willy Hofacker im „Schwanen” unter der Bezeichnung „Arbeiter-Athleten-Club” zu einer erneuten Vereinsgründung. 110 Mitglieder wurden bei der offiziellen Gründungsveranstaltung registriert. Der Verein schloss sich sogleich dem Arbeiter-Athleten-Club in Magdeburg an. Interessanterweise konnten diesem Verband neben Athleten-, Kraftturn- und Ringsportvereinen auch Fußballclubs beitreten.
Obwohl „Wettstreite” zugelassen waren, durften keine Medaillen, sondern nur Ehrenpreise und Diplome gestiftet werden. Das Auskämpfen von Meisterschaften war nicht gestattet. Vereinszweck war die Hebung und Förderung des athletischen Sports auf volkstümlicher Grundlage als Mittel zur körperlichen und geistigen Ausbildung seiner Mitglieder.
1931 konnte der Verein die neue Sporthalle des Turnvereins „Frei Heil” und des Radfahrvereins „Solidarität” sowie den Sportplatz auf der Unterplatte mitbenutzen. Die Mitgliederzahl war bedingt durch die Zeit der Inflation und der Arbeitslosigkeit auf 60 Personen gesunken. Gemeinsam mit zehn weiteren Vereinen wurde der Athleten-Club 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt.
Als eigene Abteilung im Turn- und Sportverein wurde aber weiterhin Kraftsport in Altrip betrieben. Adam Hauk, der beim Vereinsverbot Vorsitzender war, gelang es, Ende 1949 im „Himmelreich” den Verein wieder zu beleben. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von seinem Stellvertreter Joseph Zech. Allerdings fanden sich damals nur 20 Mitglieder zusammen, die neben Gewichtheben und Ringen auch Rasenkraftsport betrieben.
Erst in den 60er Jahren gab es unter Bernhard Heid ein intensives Jugendtraining und der Verein erlebte eine stetige Aufwärtsentwicklung, die sich nach dem Bau einer eigenen Sporthalle 1976 weiter verstärkte. Bereits vier Jahre später stieg der ACA in die Erste Bundesliga und hielt sich dort sieben Jahre. Neben einer guten Jugend- pflegte der Verein auch die Seniorenarbeit. 1987 wurde eine Seniorenmeisterschaft ausgetragen.
Seit rund 25 Jahren gibt es eine Gymnastikgruppe, auch eine spezielle Rückenschule erfreut sich großer Beliebtheit. Ob Sauna oder Fitness, der ACA bietet mittlerweile seinen Mitgliedern ein breitgefächertes Angebot. Seit 1994 hat der Verein auch eine eigene Boxsportabteilung und ist stolz darauf, dass er noch nie zu „Sportlereinkäufen” greifen musste.
Für einen Titelregen stehen Namen wie Joseph Zech, Johann Schneider (genannt „Schmeling”), Werner Kotter, Oliver Gebhardt, Marco Schardt, Bernhard Steinbach, Kurt und Günther Herok, Hartmut und Erhard Scheuermann, Harry Linder, Peter Borne, Michael Keller und Karl-Heinz Rief.