Der Altriper Waldpark, weithin bekannt als Hort des traditionellen Fischerfestes im „größten Biergarten der Kurpfalz", wurde im Jahr 1925 im Rahmen einer kleinen Notstandsmaßnahme geschaffen. In der Waldung „Großer Horst" fanden bis zu 20 Notstandsarbeiter für einige Monate eine Erwerbsmöglichkeit. Der urwaldartige Horst wurde kräftig gelichtet und ein dichtes Wegenetz mit lauschigen Plätzchen angelegt. Allein 1000 Schwarzdornbüsche ließ die Gemeinde setzen und 30 Bänke aufstellen.
Mit einem großen Fest, einem schönen Umzug durch die Ortsstraßen mit turnerischen und radsportlichen Darbietungen sowie allerlei Kurzweil weihte die Gemeinde am Sonntag, 14. Juni 1925, ihre Anlage ein. Bürgermeister Adam Jacob, dem der Waldpark zu verdanken ist, empfahl in seiner Eröffnungsrede die Anlage dem Schutz des Publikums und lud die Tagesausflügler der Nachbarorte zu häufigem Besuch ein.
Sänger-Einheit und Männergesangverein stimmten ein Lied an, und Groß und Klein vergnügten sich auf dem rund 4500 Quadratmeter großen Festplatz. Geboten wurden Bockstechen, Preisschießen, Wurstschnappen, ein Kletterbaum und Preiskegeln. Auf einer provisorischen Bühne durften Paare für jeweils zehn Pfennig eine Tour tanzen. Dazu spielte die 15 Mann starke Altriper Feuerwehrkapelle schmissige Musik. Mitten im Park wurde ein schöner Spielplatz mit Schaukel, Kletterstange, Sandkasten und Wippe (Dopser) angelegt. Für 30 Pfennig Eintritt gab es an jenem Einweihungstag um Mitternacht zudem ein Brillantfeuerwerk zu bewundern, wie Altrip noch keines gesehen hatte.
In den folgenden Jahren investierte die Gemeinde weiter in ihren Waldpark. So entstand 1926 eine Betonbühne und zwei Jahre später kamen Schankhallen hinzu. Im Juli 1930 fand unter „alten deutschen Eichen" auf dem Festplatz ein Feldgottesdienst anlässlich der „Rheinland-Befreiung", des Abzugs der Franzosen, statt, und 1932 hielt der Sportanglerverein sein erstes Fischerfest ab.
Bei den meisten Parkfesten funkelte es abends auf den Waldwegen durch eine Unzahl von Glühwürmchen. Leider vergällten aber auch die berüchtigten Rheinschnaken vielen Besuchern einen längeren Aufenthalt. Trotzdem war in den Sommermonaten praktisch an jedem Wochenende im Waldpark etwas los. Viele Vereine nutzten die Gelegenheit, um mit Festeinnahmen ihre Kasse aufzufüllen.
Nach dem Krieg eröffnete 1949 wiederum Bürgermeister Adam Jacob das erste Fischerfest. Ab 1958 übernahm die Gemeinde unter Bürgermeister Emil Lebherz das Fischerfest in eigene Regie, und unter Michael Marx wurde 1968 eine 1000 Quadratmeter große Halle errichtet. Marx führte auch ab 1972 für die Senioren eine so genannte „Fischerfest-Nachfeier" ein, die sich schon bald zum größten Seniorentreff der Vorderpfalz entwickelte. Bürgermeister Willi Kotter ließ 2004 die Schankanlagen auf dem Festplatz neu gestalten und den heutigen hygienischen Erfordernissen anpassen. Lediglich die Fischstände mit ihren Balkenkonstruktionen weisen noch auf das frühere Erscheinungsbild hin.
Der Waldpark erlebte Maikundgebungen des DGB-Ortskartells, Jubiläumsfeiern Altriper Vereine, den Auftritt von Willy Brandt beim Pfalztreffen der SPD 1985, das Eintreffen tausender Wanderfreunde bei der Hauptwanderung des Pfälzerwaldvereins und vieles mehr.