In früheren Jahren gab es in Altrip eine Art Pferdewaschanlage, es war dies die sogenannte Pferdeschwemme.
Damals wurden im Dorf nur Arbeitspferde gehalten. Die waren vor allem in der Sommerzeit nach getaner Arbeit ziemlich verschwitzt und verschmutzt. Da sie in diesem Zustand nicht in den Stall gestellt werden sollten, wurde sie erst in die Pferdeschwemme gebracht, die in der Nähe der Wirtschaft „Zum Karpfen“ war. Dieses Pferdebad diente auch dazu, die Tiere gesund zu erhalten.
An einem Einschnitt im Ufer konnten die Pferde gefahrlos in das Wasser gebracht und dort von Staub und Schmutz gesäubert werden. Die Stelle im Altrhein hatte einen Untergrund aus Sand, sodass keine Gefahr bestand, dass die Pferde im Schlamm versinken. Pferde sind zwar ängstliche, aber zugleich neugierige Wesen. Und da sie auch Herdentiere sind, war es oft so, dass die etwas Mutigeren von der Neugier ins Wasser getrieben wurden und die scheueren Tiere ihnen folgten. Vielen Tieren wurde so schon im Fohlenalter die Wasserscheu genommen. Andere Pferde wurden von einem Reiter in das Wasser getrieben. Wenn die Pferde erst einmal im Wasser waren, fanden es die meisten Tiere ganz toll und wollten am liebsten immer wieder in das nasse Element.
Pferde können sich übrigens auch gut einen längeren Zeitraum über Wasser halten. Vor dem Zweiten Weltkrieg hat auch Edelgard Baumann, die spätere Gründerin des Rexhofes, die Pferde des landwirtschaftlichen Gutes, das der Ziegelei Baumann angeschlossen war, in die Pferdeschwemme geführt. Heute ist von der einstigen „Pferdewaschanlage“ im Altrhein nichts mehr zu sehen.