In diesen Tagen wird das Altriper Rathaus zur Anlaufstelle für Kunstinteressierte und Historiker. Vor dem Büro des Bürgermeisters ist die von Sebastian von Rotenhan im Jahre 1521 in der Mainzer Gutenberg-Druckerei verlegte Weltchronik des Regino zu sehen.
Der Chronist wurde um 840 als Sohn einer vornehmen fränkischen Adelsfamilie in Altrip geboren. Die Chronik, die von Rotenhan seinem Duzfreund Kaiser Karl V. widmete, ist eine der ganz wenigen noch vorhandenen Originaldrucke. Das Werk umfasst 72 Seiten mit einem ausführlichen Index sowie einem ganzseitigen Portrait des Herausgebers nebst dessen Familienwappen.
Im Mittelalter erfreute sich die Chronik einer großen Beliebtheit und ist, wie damals üblich, in lateinischer Sprache geschrieben. Viele Städte und Gemeinden leiten ihre erste urkundliche Erwähnung aus diesem Werk ab.
Regino hat in seiner Chronik erstmals den Ereignissen Jahreszahlen, ausgehend von Christi Geburt, vorangestellt. Die heutige Beschreibung „das Jahr 2006 nach Christi Geburt“ könnte somit von Regino stammen.
Altrip verfügt über eine authentische Übersetzung von Reginos „Chronicon“ ins Hochdeutsche. Im Frühjahr 2005 wurde die Chronik über eine Bürgerspende angekauft und der Gemeinde geschenkt. Seither war sie lediglich einmal bei der Jahresausstellung des Heimat- und Geschichtsvereins im Januar zu sehen. Die Dauerpräsentation im Rathaus ist ein Beitrag der Gemeinde zum „Reginojahr 2006“, denn vor 1100 Jahren hat Regino die letzten Einträge in in seiner Chronik vorgenommen.