Im Alter von 75 Jahren verstarb am 26. Februar 2001 Karl Tesch, der viele Jahre zunächst für die Freien Wähler und dann für die CDU im Altriper Gemeinderat Altrip saß.
Als Vorsitzender des Spätheimkehrerverbandes begrüßte er 1953 den letzten Altriper Russlandheimkehrer und konnte 1955 eine der vorbildlichsten Spätheimkehrersiedlungen in der Pfalz mit einweihen.
Zu seinem Leidwesen konnte er sich im Jahr 1971 im Altriper Gemeinderat mit dem Vorschlag, einen Dohl (*) unter der Fährstraße zu bauen, um dem Fischsterben und der weiteren Verlandung des Altrheins bei der Wirtschaft „Zum Karpfen“ entgegenzuwirken, nicht durchsetzen.
Er durfte leider nicht mehr erleben, dass im November 2015, also 44 Jahre nach seinem Vorstoß im Rat, der Altrheinarm Prinz-Karl-Wörth durch einen Durchstich unter der Uferstraße dann doch wieder an den Rhein angeschlossen wurde. Der Durchgang ist ca. 15 Meter lang, hat einen Durchmesser von rund zwei Metern und soll dem Altrhein bis zu fünf Kubikmeter Wasser (5.000 Liter) pro Sekunde zuführen.
Und es gibt sogar Überlegungen für einen weiteren Durchstich zum Rhein, nämlich am Horren, einem abgeschnittenen Altrheinarm im Süden von Altrip, bei dem sich die Lage ähnlich wie zuvor am Prinz-Karl-Wörth darstellt. Man darf gespannt sein, wie lange das nun dauert …
Jürgen Hajok | 2021 (Quelle: Wolfgang Schneider | 2001)
(*) Dohl:
Im Germanischen stand „dula“ für eine Rinne oder ein Graben, althochdeutsch wurde daraus „dola“ (Köbler, Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch, (6. Auflage) 2014)