Wenn an Fronleichnam in Altrip die Motoren auf der Sandbahn dröhnen, dann denken alle Motorradfans an eine ganze Reihe von Europa- und Weltmeistern, die sich bei den „Internationalen Sandbahnrennen” ein Stelldichein geben. Diese Bahn mit ihren ungleichen Kurven auf dem 702,5-Meter-Oval, dem „Altriper Ei”, besteht schon seit 1958. Doch zuvor wurden auf dem Gelände der „40 Morgen” auch schon Rennen abgehalten, allerdings völlig anders.
Von 1952 an fanden dort Moto-Cross-Rennen statt, wobei die vielen Bombenkrater auf dem Gelände höchst willkommen waren. Tausende von Fans kamen, um die „Helden” auf ihren Maico, Royal-Enfield, Matchles, Horex, DKW, NSU zu sehen.
Angespornt durch diese Erfolge wurde unter dem Vorsitz von Friedrich (Friedel) Schneider mit Hilfe einer US-Einheit eine 1360 Meter lange Strecke mit sieben, zum Teil äußerst schwierigen Hindernissen angelegt.
Am 28. August 1955 war es dann soweit: Der Motorsportclub (MSC) Altrip durfte das erste Moto-Cross-Rennen des ADAC in der Vorderpfalz austragen. 20 Fahrer der Soloklassen von 125 bis 350 Kubikzentimetern gingen an den Start. Die Organisation war hervorragend: Personenwagen wurden durch das Werksgelände der Ziegelei Baumann geschleust, für die „Kräder” gab es eine Zufahrt über den damaligen Bahndamm der Schmalspur-Industriebahn.
Die Kreis-Gendarmerie und die Freiwillige Feuerwehr standen parat und Landrat, Bürgermeister, Kreisdeputierte und „Prominenz” vom ADAC Gau Pfalz waren gekommen.
Die knapp 2000 Zuschauer waren rundum zufrieden. Der noch im selben Jahr gewählte neue Vorsitzende, Heinz Hochlehnert, verfolgte jedoch andere Pläne. Ihm schwebte eine Sandbahn-Rennstrecke vor. Und schon bald nahm die Idee konkrete Formen an. Vater Ludwig Hochlehnert ließ im Jahre 1958 mit Hilfe der „Amerikaner” rund 4000 Kubikmeter Material anfahren und eine völlig neue Rennbahn anlegen. Ab dem zehnten Sandbahnrennen gab es sogar internationale Rennveranstaltungen.