Unter dem „Postbürgermeister” Jakob Hook VII. errichtete im Jahr 1904 Baumeister Georg Schaich in Altrip ein zweigeschossiges Schulhaus mit vier Unterrichtsräumen. Jakob Hook war ein Fortschrittsgeist, denn er richtete als erster Posthalter in Altrip eine Poststelle sowie ein „Telegraphenbureau” ein.
Die bisherige Schule, erst 18 Jahre alt, reichte schon bald in der sehr schnell wachsenden Arbeitergemeinde nicht mehr aus. Neue Unterrichtsräume mussten her. Das damals nach modernsten Erkenntnissen und Erfahrungen erbaute Gebäude steht nunmehr seit den 1980er-Jahren unter Denkmalschutz, da es beispielhaft für das Schulwesen vor dem Ersten Weltkrieg ist.
Der zentrale Eingang mit Freitreppe wird durch einen Mittelrisalt betont, der in ein hohes Zwerchhaus übergeht. Während die Fenster des Untergeschosses mit Korbbögen ausgestattet sind, weist das Obergeschoss große Zwillings- und auch Drillingsfenster aus, die an die Frührenaissance erinnern. Fachleute rechnen den bemerkenswerten Bau dem ausgehenden Historismus zu.
Zum Zeitpunkt des Schulbaus bestand in Altrip eine „Protestantische Volksschule”, und die Gemeinde musste nicht nur die Baukosten, sondern auch einen Großteil der Lehrerbesoldung tragen. Um die inneren Schulangelegenheiten kümmerte sich eine Ortsschulkommission der Gemeinde, der Dorfpfarrer Max Buchholz hatte zugleich auch das Amt des Lokalschulinspektors inne.
Unter Lehrer Hugo Eckstein wirkten mehrere Hilfslehrer, seit 1908 war neben den aus fleißigen Hausfrauen „rekrutierten” Handarbeitslehrerinnen auch die erste weibliche Unterrichtsperson angestellt. Doch schon 1911 gab es bei knapp über 2300 Einwohnern und acht Lehrern schon wieder Schulraumnot. Zwei Klassen waren mit je 90 und 80 Kindern belegt, so dass sich 1913 Bürgermeister Michael Baumann im Rahmen einer Bürgerversammlung die Aufnahme von Darlehen für einen weiteren Schulhausneubau genehmigen ließ.
Noch im gleichen Jahr machte sich eine Altriper Handwerkergruppe unter Leitung von Maurermeister Hofacker an die Arbeit und schuf unter dem Walmdach zwei weitere Schulsäle. 1915 war es dann soweit: die Maxschule erhielt im großen und ganzen ihr heutiges Aussehen.
Lange Zeit wurde im Ort zwischen der „alten” und der „neuen” Schule unterschieden. Erst 1910 kam es zu einer Namensgebung. Das alte Schulhaus wurde zur Ludwigsschule und das neue Gebäude zur Maxschule. Die Gemeinderäte waren damals wenig fantasiereich, denn sie gingen einfach nach den Namen der Anliegerstraßen. Und so kam es, dass die neue Schule an der Maxstraße zu Ehren des Bayerischen Königs Maximilian und die an der Ludwigstraße nach dem bayerischen König Ludwig II. getauft wurde.
Schon bald gab es sogar getrennte Rektoren für die beiden Schulen und ebenso eigene Briefkopfbögen. 1926 wurde als soziale Errungenschaft im Maxschulkeller ein Wannen- und Brausebad eingerichtet, das bis 1986 in Betrieb war.
1930 fand in allen Sälen und im Schulhof die erste Altriper Gewerbeausstellung statt, und zur Zeit des Nationalsozialismus gab es ab 1934 für den örtlichen Luftschutz und den Bund deutscher Mädchen Übungsräume im Gebäude. In den letzten Kriegsjahren wurden Maxschulräume teilweise als Ausweichlager für ausgebombte Gewerbebetriebe genutzt.
Bis 1975 fand der Schulbetrieb statt, obwohl schon 1972 die Albert-Schweitzer-Schule eingeweiht wurde. Nach einer Fassadenrenovierung 1982 wurde 1999 das Haus zu einem Bildungs- und Kulturzentrum umgebaut. Seither ist dort die neue Gemeindebibliothek untergebracht, die auch CD, CDRom, Kassetten, Zeitschriften und Spiele sowie Multimedia- und Internetplätze vorweisen kann. Daneben haben das Volksbildungswerk, die Musikschule, Gesangvereine und das Rote Kreuz eine Heimstatt in der einstigen Schule gefunden.
Und dort, wo sich früher die Kinder in der Pause tummelten, sind heute der Kerweplatz und der Weihnachtsmarkt angesiedelt. Die Maxschule stellt ein markantes Gebäude im Ortszentrum dar. Der alte Schulhof heißt nunmehr „Partnerschaftsplatz” und wird sogar von einem Denkstein mit den Wappen der Altriper Partnergemeinden verziert. Auch die Autofahrer wissen einen Teil des früheren Schulhofes gut zu nutzen.