Im Jahr 1944 wurde der größte Betrieb in Altrip, die Ziegelei Baumann, durch britische Fliegerangriffe so schwer beschädigt, dass die Produktion völlig eingestellt werden musste. Bombenvolltreffer gab es auf die Trockenkammeranlage sowie auf Werkswohnungen.
Beim angeschlossenen landwirtschaftlichen Gut verbrannten die Schweineställe sowie sämtliche Vorräte an Heu und Stroh mit über 1200 Kubikmetern sowie jede Menge Pappelholz.
Über 100 Brandbomben und eine Sprengbombe wurden gezählt. Das vorgeschriebene Plansoll, darunter 7,6 Millionen Hintermauerungsziegel für die zerstörten Fabriken in Ludwigshafen und Frankenthal zu fertigen, war für die Altriper Ziegelei nicht mehr erreichbar, zumal das Werksgelände bereits im Vorjahr stark zerstört wurde.
Während des Luftangriffs saßen nahezu alle Beschäftigten sowie mehrere Kriegsgefangene im firmeneigenen Bunker, sodass nur zwei italienische Wanderarbeiter verletzt wurden.
(Wolfgang Schneider | 1999)
Aufnahme der alliierten Luftaufklärung vom 26. Dezember 1944
Am unteren Bildrand halb rechts ist die Villa Baumann zu erkennen.