Der Maurer Johann Michael Kaufmann hat im 19. Jahrhundert von Rheinzabern aus einen bis heute beispiellosen Handel mit gefälschten Altertümern aufgezogen. Dabei gelang es ihm nicht nur, seine Fälschungen an Privatsammler in der Region zu verkaufen, er täuschte außerdem zahlreiche Fachleute und Museen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Luxembourg.
Die Sonderausstellung "Gefälschte Altertümer" an zwei Wochenenden im Januar (19./20.01. und 26./27.01.), die der Heimat- und Geschichtsverein Altrip in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer und in Kooperation mit der Gemeinde Altrip im Bürgerhaus "alta ripa" veranstaltet, beschäftigt sich erstmals eingehend mit den sogenannten "Kaufmann'schen Fälschungen" aus der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz.
Am Vorabend der Ausstellungseröffnung berichtet Herr David Hissnauer M.A., der die Schau wissenschaftlich aufbereitet hat, in einem Vortrag vom Wirken des Johann Michael Kaufmann im 19. Jahrhundert und zeigt Querbezüge zwischen den einzelnen Fälschungen auf. Außerdem geht er der Frage nach, wie Kaufmann den Handel mit gefälschten Altertümern über Jahrzehnte aufrechterhalten konnte.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Samstag, den 19. Januar um 14 Uhr, wird auch eine Landkarte aus dem 17. Jahrhundert, ein, wie sich inzwischen herausgestellt hat, wertvolles Stück, der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir danken dem Altriper Heimatfreund Ernst Schneider, der die Karte über ein Antiquariat erworben hat und dem Heimat- und Geschichtsverein Altrip als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.
Zwei weitere Ausfertigungen dieser Karte sind bekannt und befinden sich in der "Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek" in Weimar sowie in der "National Library Of Scotland" in Edinburgh.
Die alte Landkarte stammt von Petrus Bertius (flämisch: Pieter de Bert), der sich als Kartograph einen Namen gemacht hat. Nachweislich aus dem Jahr 1620, zeigt sie die Ausdehnung des Reiches Kaiser Karl des Großen im Jahr 800 n.Chr. Im vorderpfälzischem Raum sind dabei nur "Tabernae" (= Rheinzabern), "Spira" (= Speyer), "Altaripa" (= Altrip, als Sitz eines Klosters) und "Wormatia Vangino" (= Worms) dargestellt.
An den Öffnungstagen der Ausstellung,
- Samstag, den 19. Januar 2013, von 14.00 bis 18.00 Uhr,
- Sonntag, den 20. Januar 2013, von 11.00 bis 18.00 Uhr,
- Samstag, den 26. Januar 2013, von 14.00 bis 18.00 Uhr und
- Sonntag, den 27. Januar 2013, von 11.00 bis 18.00 Uhr,
ist in unserem "Museumscafé" wie gewohnt bestens für Speis und Trank gesorgt. Der Eintritt ist frei!