Feuerwehr braucht Gerätehaus

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Donnerstag, den 30. April 1964 | 5. Jahrgang - Nummer 18 


Feuerwehr braucht ein neues Gerätehaus

Ausstattung nicht mehr „up to date“ - 230 000-Mark-Vorhaben - Ausschuß gebildet

Hinter dem lapidaren Stichwort "Feuerwehrangelegenheit" auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Gemeinderates verbarg sich ein zwar noch nicht unmittelbar, aber doch in nicht mehr ferner Zukunft auf die Gemeinde zukommendes Projekt, das mit 230 000 Mark veranschlagt ist und den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses - entsprechend heutigen Erfordernissen umfaßt. Für den Gemeinderat ging es im Augenblick konkret darum, einen Ausschuß zu bilden, der sich mit den damit zusammenhängenden Fragen eingehend befassen und im Interesse rascher Aktionsfähigkeit nach der allgemeinen Ansicht der Ratsmitglieder möglichst klein gehalten sein soll. Aus den verschiedenen Vorschlägen der einzelnen Fraktionen kristallisierte sich dann ein aus dem Bauausschuß heraus gewähltes Gremium (zwei Mitglieder der SPD sowie je ein Mitglied der CDU und der Wählergruppe), das einstimmig bestätigt wurde.

Bürgermeister Lebherz hatte zur Information der Räte ein vom Landesamt für Brandschutz an die Landratsämter gerichtetes und von dort an die Gemeinde weitergegebenes Schreiben sowie ein weiteres Schreiben der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr an die Gemeinde bekanntgegeben, das seinerseits auf einer Rücksprache mit Kreisbrandinspekteur Burckhardt fußte. Danach entspricht die Ausrüstung der Altriper Feuerwehr bei der jetzigen Ortsgröße nicht mehr den heutigen Anforderungen, zumal stellenweise keine Wasserreserve vorhanden ist. Öl- und Benzinbrände kann Altrips Wehr zur Zeit mit den verfügbaren Mitteln nicht erfolgversprechend bekämpfen. Ferner: Das heutige Feuerwehrgerätehaus ist in seiner Lage zu stark brandgefährdet und kann mit einer bloßen Erweiterung kommenden Ansprüchen nicht angepaßt werden. Es verfügt zur Zeit nur über eine Ausfahrt - und die ist zu eng und zu unübersichtlich. Drei Ausfahrten wären mindestens erforderlich, wenn einmal auch ein Tanklöschfahrzeug angeschafft wird und außerdem damit zu rechnen ist, daß auch der überörtliche Luftschutz ein Fahrzeug dort unterstellen will.
Angesichts dieser Situation schlug die örtliche Feuerwehr den Neubau eines Gerätehauses vor, das - im Einvernehmen mit dem Kreisbrandinspekteur – mindestens vier Ausfahrten haben und zudem einen Lehrraum, eine Werkstadt und ein Schlauchmagazin umfassen sollte. Als Standort wird die Beethovenstraße am alten Friedhof empfohlen, da dieser zentrale Platz von allen Wehrmännern rasch zu erreichen sei und freie Ausfahrt zu allen Bebauungsgebieten biete.

Vorangegangen war diesem Schreiben eine Rundfrage des Landratsamts für Brandschutz, das um Meldungen aller in den Gemeinden für die kommenden Jahre geplanten einschlägigen Bauvorhaben gebeten hatte, um eine Übersicht zur Einplanung der nötigen Geldmittel zu bekommen. Das von der Gemeinde Altrip gemeldete Vorhaben ist danach in den Jahren 1966 bis 1968 ins Auge gefaßt.

Bei der Beratung teilte Bürgermeister Lebherz noch mit, daß auch Bestrebungen zu einer Neuregelung bei der Gendarmerie in Altrip im Gange seien, und dachte dabei an eine Möglichkeit, vielleicht damit den Gerätehaus-Neubau irgendwie zu koppeln und so unter Umständen das Vorhaben mit noch weiteren Zuschüssen schneller durchziehen zu können.

(Aus “GENERALANZEIGER” vom 15.4.64 / Nr. 88)


Anmerkung:
Die Einweihung des heutigen Feuerwehrgerätehauses in der Moltkestraße erfolgte am 17. Januar 1987. Die Baukosten beliefen sich auf 2,059 Mio. DM.
Bis dahin waren die Fahrzeuge und Geräte in mehreren Gebäuden im ganzen Ort untergebracht, und zwar im alten Feuerwehrgerätehaus im Hof des Rathauses, in zwei Garagen nebenan im Hof der Maxschule, im alten Spritzenhaus neben dem Kirchturm und die Anhängeleiter stand in der Festhalle im Waldpark.

Aufnahme vom Tag der offenen Tür bei der Freiwillige Feuerwehr Altrip am Pfingstsonntag, 9. Juni 2019Aufnahme vom Tag der offenen Tür bei der Freiwillige Feuerwehr Altrip am Pfingstsonntag, 9. Juni 2019

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