Wie schmeckt’s denn woanders?

Dass beim Brotbacken die Ergebnisse von „geht so“ bis „perfekt“ ausfallen, wissen die Mitglieder der WhatsApp-Backgruppe des Altriper Heimat- und Geschichtsvereins. Erfahrungen und Fotos der frisch gebackenen Brote tauschen mittlerweile rund 60 Teilnehmer über den Messenger aus. Nun startet die Backgruppe ein neues, spannendes Projekt.

Brotrezepte aus aller Herren Länder sollen mit dem neuen Projekt ausprobiert werden. Die unterschiedlichsten Laibe in den Ofen geschoben werden. Die „Weltreise der Brote“ geht am ersten Januarwochenende von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Januar, los und soll dann immer am ersten Wochenende eines Monats stattfinden. Wer Interesse hat, mitzumachen, ist herzlich willkommen, betont Jupp Settele. Der Altriper ist Ansprechpartner für die Backgruppe und Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins. Die Backgruppe wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Ein besonderes Ereignis, das die Freunde des Brotbackens damals dazu motiviert hatte, war der Bau des Brotbackhauses in Altrip auf dem Gelände zwischen dem Bürgerhaus Alta Ripa und der Maxschule.

Virtuell zusammen backen

Einmal im Monat – immer am zweiten Wochenende – wird das Brotbackhaus angeheizt und alle, die sich angemeldet haben, können ihre Brote zum Backen bringen. Leider konnten während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 die monatlichen Termine nicht mehr in Präsenz stattfinden. Doch die ambitionierten Hobbybäcker ließen sich nicht entmutigen und hatten die geniale Idee: „Unser WhatsApp-Backen – das gemeinsame Backen jeder für sich zu Hause – hat sich ursprünglich als Ersatz für den Ausfall der regulären Backtage entwickelt“, berichtet Jupp Settele. Das WhatsApp-Backen findet nun aber immer noch einmal im Monat statt. Dabei wurde auch schon mal das eine oder andere eher Ungewöhnliche ausprobiert, wie zum Beispiel Backen mit Urgetreidesorten.

„Die WhatsApp-Backgruppe ist mittlerweile sehr weit gestreut – von Altrip und den umliegenden Gemeinden sogar bis in die Südpfalz nach Landau und Bad Bergzabern“, berichtet Settele. Brotbacken erfreue sich zunehmender Beliebtheit. Und vor allem die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen, wenn der Teig mal zu trocken oder zu feucht ist oder das Brot nicht so wird wie gewünscht, wissen die Mitglieder der WhatsApp-Gruppe zu schätzen.

Die Suche nach Rezepten

Inzwischen überlegten die experimentierfreudigen Hobbybäcker, dass es sicher lohnenswert wäre, Brotrezepte aus verschiedenen Ländern auszuprobieren. „Die Gruppenmitglieder sind aufgerufen, selbst nach Rezepten zu suchen“, erklärt Jupp Settele. Und zudem kann sich gern der Kreis der Hobbybäcker erweitern: „An der Suche nach Rezepten kann sich jeder beteiligen“, ruft Settele zum Mitmachen auf.

Jupp Settele ist optimistisch, dass es sicher Rückmeldungen gibt, denn „viele Leute reisen und erleben an ihrem Urlaubsort beim Essen, dass es verschiedene Brote gibt“, sagt er. Aber auch Altriper, die aus anderen Ländern kommen und sich noch an Brote aus ihrer früheren Heimat erinnern, können ihm zufolge Rezepte für das Projekt beisteuern. Für den Heimat- und Geschichtsverein ist die „Weltreise mit Broten“ eine willkommene Gelegenheit, über das Brot eine Brücke zum Verein zu schlagen, erläutert Settele ein weiteres Ziel des Projekts.

Wer mitmachen will, kann sich bei Jupp Settele melden – gerne auch mit Rezepten. Für das Backen zu Hause verschickt Settele das Rezept rechtzeitig per E-Mail eine Woche zuvor, sodass die Teilnehmer am ersten Januarwochenende zur „Weltreise mit Broten“ starten können.

 

Kreiert für Schorle-Rocker

Jupp Settele verrät sein Rezept fürs Riesling-Brot

Knuprige Kruste: das Ries- ling-Brot.  (Quelle: DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau - 21. Dezember 2022 | Text: Mechthild Möbus | Foto: Settele/gratis |  Mit freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG in Ludwigshafen)Wer gerne schon mal mit dem Backen loslegen möchte, kann das Rezept für ein Riesling-Brot ausprobieren, das Jupp Settele von der Altriper Backgruppe zur Verköstigung beim Auftritt der Anonyme Giddarischde 2019 im Altriper Waldpark kreiert hat.

Für den Sauerteig braucht man: 250 Gramm Roggen Typ 1150, 200 Gramm Wasser, 25 Gramm Roggenanstellgut. Den Teig zirka 16 bis 20 Stunden bei zirka 20 bis 22 Grad Celsius reifen lassen.

Für das Quellstück nimmt man: 45 Gramm Brotbrösel, 25 Gramm Kartoffelflocken (Ersatzweise kann auch man feine Hefeflocken nehmen). 25 Gramm gemahlene Haselnüsse, 200 Gramm Wasser. Alles mit dem Wasser übergießen und zirka zwölf Stunden quellen lassen.

Für den Hauptteig: Sauerteig, Quellstück, 200 Gramm Wasser, 200 Gramm Riesling, 410 Gramm Roggenmehl 1150, 250 Gramm Weizenmehl 550, 8 Gramm flüssiger Malz oder Honig, 18 Gramm Hefe, 20 Gramm Salz. 5 Gramm gemahlener Koriander in dieser Reihenfolge zirka sieben Minute auf Stufe 1 der Küchenmaschine mischen und etwa fünf Minuten auf Stufe zwei zu einem noch klebrigen Teig auskneten. Erste Teigruhe 60 Minuten bei zirka 24 Grad Celsius, dann zu einem Laib, lang oder rund formen und zur zweiten Teigruhe für 60 Minuten gehen lassen.

Backen: 20 Minuten bei 250 Grad Celsius backen, dann Schwaden ablassen und weitere 40 Minuten bei 220 Grad Celsius fertig backen. Ob das Brot fertig ist, kann man durch Klopfen oder mit einem Steckthermometer überprüfen. Wenn das Steckthermometer 96 bis 98 Grad Celsius anzeigt, ist das Brot fertig.

KONTAKT 
Altriper Brotbackgruppe des Heimat- und Geschichtsvereins, Ansprechpartner: Jupp Settele, Telefon 0179 99 43 613, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.brotbackhaus-altrip.de.

Quelle: DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau - 21. Dezember 2022 | Text: Mechthild Möbus | Foto: Settele/gratis | 
Mit freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG in Ludwigshafen
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