Zehn Hobbybäcker haben am Samstag den ersten Backtag im neuen Altriper Brotbackhaus genutzt
Am Samstag ist der Ofen im Altriper Brotbackhaus zum ersten Mal für einen Backtag heiß gelaufen. Der Heimat- und Geschichtsverein hat dazu eingeladen, Brot einmal wieder wie früher zu backen. Eine Spezialität der Gemeinde gab es außerdem: Brotküchle.
Zum ersten Backtag am Samstag kommen zehn Leute. Sie wollen insgesamt 15 Brote backen. Den Teig dafür hat jeder schon zu Hause vorbereitet und mitgebracht. Leider regnet es am Vormittag in Strömen. Die Hobbybäcker stehen deshalb unter einem kleinen Zelt beisammen. Dafür riecht es schon richtig lecker. Der Duft von Feuer und frisch gebackenem Brot liegt in der Luft. Es wird geplaudert.
„Die alten Erinnerungen von früher werden wach, wenn ich in so ein Brot beiße“, sagt Elke Knöppler. „Es schmeckt wie früher bei Oma“, kann auch Sabrina Seibert bestätigen. Die zwei Frauen sind Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Altrip und haben den Teig für die Altriper Brotküchle angerührt.
Jupp Settele und Rudolf Mansky schieben gerade mit einem Einschießer – das ist eine lange Brotschaufel – die ovalen Laibe in den Ofen. Die Küchle gibt es in herzhafter Variante mit salzigem Schmand, Speck und Lauch. Aber auch süß, dann mit süßem Schmand, Äpfeln und Zimt belegt. Das ursprüngliche Rezept haben die Mitglieder des Heimatvereins im Altriper Kochbuch gefunden. Weil das aber schon etwas veraltet war, haben die Frauen es modernisiert. Wer probieren möchte, wie die Küchle schmecken, wird Gelegenheit dazu auf dem Weihnachtsmarkt haben. Dafür soll die Altriper Spezialität frisch zubereitet werden.
Das Backen selbst dauert gerade mal drei Minuten, der Ofen wird bis zu 500 Grad heiß. Dafür musste er zuvor allerdings drei bis vier Stunden vorheizen. „Das ist eine ganz andere Hitze“, sagt Rudolf Mansky. Gespeichert wird sie im birnenförmigen Innenraum. Noch während die Glut im Ofen ist, werden die Brotküchle gebacken. Später wird die Glut ausgeräumt. Dann fällt die Temperatur ab und eignet sich besser fürs Ausbacken der „normalen“ Brote.
Die Vorfreude auf die Backware ist schon groß. Unter der Zeltplane wird geschwärmt. „Diesen Geschmack kriegt man in einer anderen Form nie hin“, erklärt Jupp Settele. „Das Brot geht besser auf und schmeckt knuspriger und rauchiger“, beschreibt Elke Knöppler den Geschmack. Es sei auch haltbarer, findet Sabrina Seibert.
Eingeweiht wurde der Ofen im Oktober. Durch Spenden konnten 8000 der 10.000 Euro aufgebracht werden. Das restliche Geld gab der Heimatverein dazu. Ein Ofenbaumeister aus Otterstadt errichtete das Haus mit besonderen Baumaterialien: Die Backsteine kommen aus Altrip und geben dem Ofen einen historischen Wert.