Vom Brief zur Freundschaft

Angefangen hat es mit vielen Briefen zwischen zwei Jugendlichen. Jetzt ist die 16-jährige Amerikanerin Kendall in Altrip gelandet. Es ist der erste „offizielle“ Besuch aus Altrips Partnergemeinde Kutztown. 

Pfadfinder und Trachtengruppe zum Empfang: Kendall ist als erste Besucherin aus der Partnergemeinde gebührend begrüßt worden.   |   Quelle: DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau - 7. Juli 2022 - Text & Foto: Ulrike Dansauer - 2. Foto: DPAK - Mit freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG in Ludwigshafen. Es gibt sie noch: Brieffreundschaften. Und sie funktionieren gut. Durch ein Brieffreunde-Projekt der Gemeindebücherei hat der 16-jährige Gymnasiast Torben Kauth vor rund zweieinhalb Jahren Kendall Dedall kennengelernt, Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln. Und jetzt ist die 16-Jährige als erste Vertreterin von Altrips neuer Partnergemeinde Kutztown in der Pfalz und wird rund zwei Wochen lang bei Torben und seiner Familie wohnen.

Der Gegenbesuch ist geplant: hier die ehemalige Schule in Kutztown, heute Museum. FOTO: DPAK/GRATIS   |   Quelle: DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau - 7. Juli 2022 - Mit freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG in Ludwigshafen. Torben hat sich schon ein kleines Programm zurechtgelegt, um seinem Besuch die schönen Seiten seiner Heimat zu zeigen: Die Nachbarstädte will er mit ihr besichtigen, nach Heidelberg und zu anderen sehenswerten Orten in der Region touren. Restaurant- und Schwimmbadbesuche sowie Parks stehen ebenfalls auf dem Programm. Aber Kendall geht auch mit ihm während ihres Aufenthalts in die Schule, in das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Ludwigshafen. Da gebe es schon ein paar Unterschiede im Schulsystem, meint Torben. Der Sportunterricht sei zum Beispiel in Amerika sehr wichtig, was in Deutschland meist Vereine anbieten, sei dort im Schulprogramm mitinbegriffen. Außerdem bestreiten die amerikanischen Schüler ihre Klassenarbeiten als Multiple-Choice-Tests.

„Eine nette, kleine Stadt“, urteilt Kendall über Kutztowns Partnergemeinde Altrip. Sie ist schon „sehr gespannt“ auf die neue Erfahrung. In ihrer Heimat hat sie vom guten, deutschen Bier und den Schnitzeln gehört. Letztere will sie während ihres Aufenthalts in Deutschland probieren. Kendall hat sich nicht wirklich auf den Besuch vorbereitet, weil sie sich überraschen lassen will. „Ich werde es definitiv genießen, hier zu sein.“ Außerdem findet sie die Idee gut, sich mit den Altriper Pfadfindern zu vernetzen – sie ist selbst in der Heimat bei den „Girl Scouts“.

Neben Torben haben also auch die Pfadfinder und die Trachtengruppe des Heimat- und Geschichtsvereins Kendall vor dem Altriper Rathaus begrüßt. Und es gebe einen kulturellen Hintergrund für die Anwesenheit der Trachtengruppe, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Tobias Rath: „Pfälzer sind einst nach Pennsylvania und Kutztown ausgewandert.“ Torben habe ihn als Nachbar der Familie Kauth vor sechs Wochen auf den geplanten ersten Besucher aus Kutztown angesprochen. Er habe dann die Pfadfinder und den Ortsbürgermeister zu der Begrüßung eingeladen.

Dieser freut sich über den lebendigen Austausch. Deswegen überreicht Volker Mansky (parteilos) dem Gast nicht nur Geschenke, sondern verspricht auch, einen Teil der Rechnungen, zum Beispiel für einen Restaurantbesuch, zu bezahlen.

Der Gegenbesuch erfolgt prompt. Torben reist am 21. Juli nach Kutztown in Pennsylvania. Dort wird er bei der Großmutter Kendalls wohnen, denn bei deren insgesamt sechsköpfigen Familie sei zu wenig Platz. „Aber dafür werde ich viel mit Kendall unternehmen“, weiß er schon jetzt.

Quelle: DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau - 7. Juli 2022 - Text & Foto: Ulrike Dansauer - 2. Foto: DPAK
Mit freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG in Ludwigshafen.
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