Bayerische Rauten und Goldanker

Am 2. Januar 1926 erhielt Altrip die Berechtigung, ein eigenes Wappen zu führen. Schon zehn Jahre zuvor hatte Bürgermeister Ignatz Baumann ein entsprechendes Gesuch gestellt. Nach fast einjährigem Warten wurde damals das Gesuch abgelehnt. Das Großherzogliche badische Landesarchiv in Karlsruhe bat für Altrip „„erbietigst um geneigte Erwirkung der Allerhöchsten Genehmigung zur Führung des Gemeindewappens im Gnadenweg””.

Das Wappen der Gemeinde AltripDas Wappen der Gemeinde AltripDas königliche Innenministerium reagierte prompt und knapp: Das Gesuch sei nicht zur Vorlage an allerhöchster Stelle geeignet. Nachdem aus dem Königreich ein Freistaat wurde, nahm der neugewählte Bürgermeister Adam Jacob einen erneuten Anlauf in der leidigen Wappenangelegenheit. Der renommierte Heraldiker Professor Otto Hupp hatte für Altrip ein Wappen entworfen, das das frühere Gerichtssiegel der Jahre 1772 bis 1789 mit dem der Jahre 1820 bis 1840 verknüpfte.

Und dann Anfang 1926 wurde Altrip endlich durch Entschließung des bayerischen Staatsministeriums des Innern die Genehmigung zum Führen eines eigenen Wappens erteilt. An dem Text zu dem Wappen wurde zehn Wochen später nochmals von München „„nachgefeilt””. Die Beschreibung lautet nunmehr: „„In einem schwarzen Felde hält ein goldener Löwe mit den Vorderpranken einen auf grünem Grunde stehenden schräg geteilten Wappenschild, der oben die bayerischen Rauten, unten einen goldenen Anker in Rot aufweist.””

Mit einer separaten Entschließung des Innenministeriums wurde am 15. März 1926 das Wort „„schräg”” eingefügt. Der kurpfälzische Löwe symbolisiert seither die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zur Kurpfalz, der Anker die Geschichte der Altriper Fischer und Schiffer und die Rauten die politische Zugehörigkeit. War das Königreich Bayern auch nicht bereit Altrip ein eigenes Wappen zu gestatten, so ließ es doch zu, dass das frühere Altripp ab 1908 in der amtlichen Schreibweise „„eine Paula abhängen”” durfte. Seither heißt die Rheingemeinde nur noch schlicht „„Altrip””. 

(Quelle: Wolfgang Schneider | 2000)
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