Ein Highlight für Geschichts- und Musikinteressierte
im Rahmen der 1650-Jahr-Feierlichkeiten in Altrip:
Uwe Volk & Michael Werner:
“Jetzt ist Zeit und Stunde da”
Donnerstag, 4. April 2019, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Bürgerhaus "ALTA RIPA",
Ludwigstraße 42, 67122 Altrip
- Eintritt frei -
Uwe Volk und Michael Werner von der Gruppe „NEW PALTZ“ erzählen Geschichte und Geschichten von Pfälzer Auswanderer in Texten, Liedern und Bildern – und vom amerikanischen Traum, der nicht für alle in Erfüllung ging.
Aufgelockert werden die Vorträge mit Musik in Pennsylvania Dutch, dem Dialekt der deutschen Minderheit in den USA.
Ein Co-Referent des Heimat- und Geschichtsvereins Altrip beleuchtet speziell die Geschichte der Auswanderer aus Altrip.
Veranstalter:
Heimat- und Geschichtsverein Altrip e.V.
in Kooperation mit der Ortsgemeinde Altrip
Manchmal wiederholt sich Geschichte. Leider. Was im 18. Jahrhundert die „Transatlantik-Route“ von London nach Philadelphia war, ist heute die Route über das Mittelmeer von Afrika nach Europa.
Damals flohen Menschen aus der Pfalz und angrenzenden Regionen aus wirtschaftlicher Not, vor religiöser Unterdrückung oder politischer Verfolgung. Heute verlassen Menschen aus Syrien und Afrika ihre Heimat. Die Gründe sind ähnlich, und freiwillig gehen nur wenige. Schleuser waren früher die reisenden Agenten der holländischen Reeder. Heute sind es andere skrupellose Seelenverkäufer.
Über 7 Millionen Deutsche verließen ihre Heimat zwischen 1815 und 1965, um sich in Amerika eine neue Existenz aufzubauen. Zunächst erfolgte die Überfahrt noch mit dem Segelschiff, später mit dem Dampfschiff. Ab 1892 wurde die Einreise über „Ellis Island“ abgewickelt, um die Immigration in die Vereinigten Staaten besser steuern zu können. 1965 schließlich wurde eine Quotenregelung pro Land und Jahr eingeführt, was die Massenauswanderung zu einem Ende brachte.
Hatten die überwiegend pfälzischen Amerikaauswanderer des 18. Jahrhunderts noch Land gesucht, um Bauer sein zu können, suchten die Auswanderer des 19. und 20. Jahrhunderts ihr Glück überwiegend in den Städten. Es kamen Arbeiter und Landarbeiter, aber auch viele Gebildete. Sie gründeten Turnvereine, Zeitungen, Chöre – und Brauereien. Jeder vierte Amerikaner gibt bei Volkszählungen an, deutsche Vorfahren zu haben. Deutsch sprechen die meisten von ihnen nicht mehr, aber sie haben einen Teil ihrer Bräuche bis heute bewahrt – und ihre Liebe für Bier und Sauerkraut.