Die Gemeinde Altrip in Zahlen

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Donnerstag, den 8. April 1965 | 6. Jahrgang - Nummer 14 


Die Gemeinde Altrip in Zahlen

Stark angewachsen sind die Bevölkerungszahlen der Gemeinde Altrip. Ihren Wohnsitz und ihren ständigen Aufenthalt hatten hier am 31. Dezember 1964 insgesamt 4958 Personen, also knapp 5000. Altrip wächst im Durchschnitt jährlich um 150 Personen. Hier macht sich noch, im Gegensatz zu den Zahlen der Schulkinder, der Frauenüberschuß bemerkbar. Es stehen hier nur 2413 Männer 2545 Frauen gegenüber. An Ausländern leben in Altrip 90 Personen, meist Gastarbeiter aus den Südländern. Diese Zahl ist jedoch gegenüber den Vorjahren ständig im Sinken. Überwiegend protestantisch ist Altrip (3597 Personen), während 1087 Personen der katholischen Glaubensgemeinschaft angehören und der Rest zu den Andersgläubigen gehört. Auch ein Anstieg der Haushaltungen auf 1759 Stück war bis zum Jahresende zu verzeichnen.

Der ständige steigende Wasserverbrauch (175500 Kubikmeter gegenüber 142000 im Vorjahr) zwingt die Gemeinde zum Bau eines neuen Brunnens. Bei einer Tagesförderung am 18. Juli von 1781 Kubikmeter ist die Kapazität des Wasserwerkes erschöpft. Im Juli wurde überhaupt am meisten Wasser verbraucht, nämlich 30200 Kubikmeter, während im Monat Januar nur 7520 Kubikmeter benötigt wurden. Bereits im vergangenen Jahr waren im Wirtschaftsplan der Gemeindewerke 5000 Mark für eine neue Unterwasser-Pumpe vorgesehen. Wegen der in letzter Zeit laut gewordener Verlegung des Wassereinzugsgebietes wurde diese Maßnahme zurückgestellt.

Inzwischen hat sich der Gemeinderat jedoch mit der Geländefrage für ein neues Schulzentrum beschäftigen müssen und als zukünftigen Schulbauplatz das in den nächsten Jahren freiwerdende Wassereinzugsgebiet vorgeschlagen. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung ist auch das Anwachsen der Schülerzahlen verbunden. Mit 452 Schülern (234 Knaben und 218 Mädchen) sind die Schulhäuser fast ausgelastet. Von den zwölf Klassen sind sechs in der Maxschule (erbaut 1904), drei in der Schillerschule (1955) und zwei in der Ludwigschule (1886), wo sich auch die Schulküche befindet, untergebracht. Die beiden ersten Klassen werden im Abteilungsunterricht geführt. Im Frühjahr 1965 wird, bei der großen Zahl der ABC- Schützen, noch eine Lehrerstelle und noch ein Klassenraum notwendig sein. Damit wäre dann die drei Schulhäuser vollständig ausgelastet. Die ständig steigende Bevölkerungszahl (in Altrip sollen in den nächsten Jahren 250 Häuser gebaut werden) macht den Bau einer neuen Schule unbedingt notwendig. Bereits in diesem Jahr soll im Haushalt ein größerer Betrag für die Schulhausbaurücklage zur Verfügung gestellt werden.

Das Standesamt Altrip gibt folgenden Bericht: Im Jahre 1964 haben 89 Kinder das Licht der Welt erblickt, 44 Knaben und 45 Mädchen. Von diesen Kindern wurden in Altrip 30 geboren. Ins Heiratsbuch trugen sich 45 Paare ein. An Sterbefällen sind 39 Eintragungen verzeichnet, 22 Männer und 15 Frauen und 2 Kinder. Davon sind 19 in Altrip gestorben.

Auch der Büchereileiter der Gemeindebücherei, Rektor Schwehm, konnte einen zufriedenstellenden Jahresbericht geben. Die Bücherei (Gemeinde - und Schülerbücherei) hat jetzt 2183 Bücher, davon 1336 Kinder- und Schülerbücher, 504 Romane und 343 Sachbücher. Auch die Leserzahl hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. 345 Personen haben Bücher ausgeliehen, darunter sind 226 Schulkinder, 28 Jugendliche bis zu 18 Jahren und 91 Erwachsene. An Entleihungen waren 6013 Stück zu verzeichnen, 1024 Romane, 4692 Jugendbücher und 297 Sachbücher und sonstige. Im vergangenen Jahr wurden von den Etatmitteln der Gemeinde in Höhe von 2500 Mark 366 neue Bücher angeschafft, 18 Bände erhielt die Bücherei von der staatlichen Büchereistelle in Neustadt geschenkt. Eine Bücherkrippe und sechs Kinderhocker wurden neu gekauft. Vom Landkreis Ludwigshafen am Rhein wurden in diesem Jahr keine Geldmittel zugewiesen. Die Leser der Erwachsenengruppe nahmen an der Zahl geringfügig zu. Für die Ausleihe der Bücher über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen gingen im Rechnungsjahr 1964 112,-- DM ein, die an die Gemeindekasse abgeführt wurden. Die Ausleihung unter drei Wochen erfolgt in Altrip kostenlos. In diesem Jahr wurden 40 Bände aus dem Buchbestand ausgeschieden. Die Entwicklung der Bücherei, die sich schon im Jahre 1963 anzeigte, ist konstant geblieben. Es ist zu hoffen, daß im Jahre 1965 auch wieder Zuschüsse für den weiteren Ausbau der Bücherei angewiesen werden.

Die Zahl der viehhaltenden Haushaltungen hat sich nur wenig auf 283 verringert. Nicht verringert hat sich der Viehbestand in Altrip. In zehn landwirtschaftlichen Anwesen werden 73 Stück Rindvieh gehalten, während schon in 40 Haushaltungen 185 Schweine gehalten werden. Fünf Ziegen befinden sich in vier Haushaltungen und 4349 Hühner sind in 273 Haushaltungen zu Hause (darunter jedoch vier Hühnerfarmen). Neben 14 Haushaltungen mit 52 Gänsen, 29 mit 159 Truthühnern und 14 mit 88 Enten ist noch zu bemerken, daß der Pferdebestand in Altrip von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die Islandponys vom Ponyheim "Rexhof“ nicht mitgezählt, werden hier nur noch fünf Pferde gehalten, und nur ein landwirtschaftlicher Betrieb hat noch nicht auf Motorkraft umgestellt. Hier verrichten noch zwei Pferde die ganze Arbeit, die in einem landwirtschaftlichen Anwesen anfallen.

Die Zahlen der Schlachtungen kann man jedoch nicht vergleichen, da die Metzger der Altriper Gemeinde auch im nahen Ludwigshafner Schlachthof ihr Vieh schlachten. Trotzdem wurden in Altrip ein Ochse, 126 Bullen, 42 Rinder und 48 Kälber geschlachtet. An Schweinen wurden 820 gewerbliche Schlachtungen durchgeführt und noch 176 Hausschlachtungen.

Auf Grund der beschränkten Arbeitsplätze in Altrip gehen 931 Arbeitnehmer über die Fähre in Mannheimer Betriebe, während nur 598 Arbeitnehmer in Ludwigshafen arbeiten.

(h.h.)


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