Im Jahr 1958 gab es in Altrip eine große Unterschriftensammlung gegen die örtliche „Rentenzahlstelle der Post”. Da die Post in sehr beengten Räumen in der Ludwigstraße untergebracht war, mussten die rund 600 Rentenempfänger mit ihren Kärtchen allmonatlich an den letzten beiden Werktagen im Rathaus stundenlang um ihre Barzahlung anstehen.
Es kam auch vor, dass speziell an einem Samstagmittag dem Auszahler das Kleingeld ausging und er sodann zum Teil über eine Stunde lang im Ort in Gaststätten das Wechselgeld zusammenbettelte. Dies war umso betrüblicher, als freitags die sogenannten Militär- und Angestellten- sowie Unfallrenten ausgezahlt wurden und samstags die Witwen-, Waisen- und Invalidenrenten.
Und manche Frau musste am späten Samstagnachmittag beim geschlossenen Kramerladen privat klopfen, („hinten herum”, wie die Altriper zu sagen pflegten), um fürs Wochenende noch etwas zu erhaschen. Erst zur 1600-Jahrfeier der Gemeinde (1969) erhielt die Post nach einem Umbau des Postgebäudes in der Schillerstraße ordentliche Raumverhältnisse - elf Jahre nach den reklamierten Missständen