Von Petra E. Jörns | Aus dem Kreisjahrbuch 33 des Rhein-Pfalz-Kreises (2016)
Negative Schlagzeilen
Das Naturschutzgebiet Neuhofener Altrhein ist Ende des Jahres 2015 mehrfach in die Schlagzeilen der Lokalpresse geraten. Leider geschah das nicht aus Gründen, die Anlass zur Freude waren. Das Altwasser des Naturschutzgebietes ist im September 2015 umgekippt. Wie das passieren konnte, wo die möglichen Ursachen liegen und weshalb das Naturschutzgebiet so wichtig ist, soll hier erklärt werden.
Um welches Gebiet geht es?
Das Naturschutzgebiet Neuhofener Altrhein ist eingebettet in ein EU-Vogelschutzgebiet, das Verbindung zum Rhein hat und die gesamte Fläche der Altrheinschleife umfasst. Der Altrheinarm entstand 1594 bei einem Hochwasser, das einen Rheindurchbruch zur Folge hatte. Er ist das einzige Altwasser der Region mit Hochufer und allein schon deshalb etwas Besonderes. Die Längsausdehnung umfasst bei einer Breite von 120 Meter etwa eineinhalb Kilometer, die Wasserfläche beträgt etwa 200.000 Quadratmeter.
Wie die meisten Altwasser ist auch der Neuhofener Altrhein ein recht flaches Gewässer. Es wird nicht mehr vom Rhein oder einem anderen Fließgewässer durchströmt. Nur ein schmaler Durchstich zum benachbarten ausgekiesten Baggersee existiert, der wiederum mit dem Rhein in Verbindung steht.
Die restlichen Flächen zwischen dem Altrheinkomplex und dem Rhein gehören zu einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, das außerdem die beiden unmittelbar am Rhein gelegenen Naturschutzgebiete Horreninsel und Prinz-Karl-Wörth einschließt. Ausgenommen von diesem FFH-Gebiet sind nur die Ortslage Altrip und das von der Altrheinschleife umgebene Binnengelände, das neben der Landwirtschaft ausschließlich der 102 Rhein-Pfalz-Kreis Naherholung dient. Die nördlich des Altwassers liegenden, durch Kiesausbeute entstandenen, Gewässer sowie das angrenzende Gelände sind für die Naherholung erschlossen worden.
Das Naturschutzgebiet Neuhofener Altrhein samt seiner Erweiterung umfasst 61 Hektar. Davon wurden 50 Hektar bereits 1970 unter Schutz gestellt, die restlichen elf Hektar folgten 1984.